Viele Badegäste stellen ihre Autos auf Gehwegen und Beeten ab. Dagegen will das Rathaus rigoros vorgehen. Doch der SPD-Fraktionschef Ottmar Pfitzenmaier hat eine andere Idee.
Hatten sich in den vergangenen zwei Wochen viele Badefreunde in und um Leonberg angesichts mäßiger Temperaturen gewünscht, dass das Hallenbad und die Sauna noch geöffnet wären, so dürfte es an diesem Wochenende erstmals voll im Leobad werden. Ideales Freibadwetter ist vorhergesagt.
Doch mit dem erwartbaren Andrang gerät ein alle Jahre wiederkehrendes Problem in den Vordergrund: Ist es im Leobad voll, sind auch die vergleichsweise überschaubaren Parkflächen rund ums Bad rappeldicht. Viele stellen ihre Autos auf Beeten oder Gehwegen ab. Auch Zufahrten oder Rettungswege werden immer wieder zugestellt.
Wer künftig seine Parkplatzsuche auf diese Weise beendet, muss damit rechnen, dass er nach dem erfrischenden Sprung in die kühlen Fluten und einigen entspannenden Stunden auf den weitflächigen Liegewiesen sein Gefährt nicht mehr wiederfindet. „Fahrzeuge, die im Halteverbot oder auf unzulässigen Flächen abgestellt werden, müssen regelmäßig abgeschleppt werden“, kündigt die Stadt Leonberg an. Das gelte auch für den Eingangsbereich, da dies ein Fuß- und Lieferantenweg ist.
Da ein abgeschlepptes Auto „für die Betroffenen ärgerlich und vermeidbar ist“, empfiehlt man im Rathaus, das Freibad nicht motorisiert anzusteuern. „Das Leobad ist gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden“, wirbt die Stadt. „Die Bushaltestellen Leobad und Glemseckstraße werden regelmäßig von mehreren Linien angefahren.“ Und wer mit dem Rad kommt, könne es direkt am Leobad abstellen.
Die Parkplatznöte kennt aus eigener Anschauung auch Ottmar Pfitzenmaier. Der SPD-Fraktionschef im Leonberger Gemeinderat ist regelmäßiger Badegast und findet es „unter Marketinggesichtspunkten nicht gerade förderlich, potenziellen Badegästen zum Saisonbeginn schon mal mit Abschleppen zu drohen“. Auch der Hinweis auf Bus und Fahrrad helfe nicht allen, sagt Pfitzenmaier, den das Thema Parken am Leobad schon lange umtreibt: „Der Nahverkehr und das Fahrrad sind für Personen mit Handicap, Familien mit ganz kleinen Kindern oder Badegäste aus dem weiteren Umland nicht immer die Lösung.“
Eine buchstäblich nahe liegende Lösung hingegen sei vielmehr der Parkplatz an der Berliner Straße, der ohnehin als Ausweichparkplatz für das Leobad beschildert ist. Doch diese Fläche ist tatsächlich mehr oder minder rund um die Uhr zugeparkt.
„Das Aufstellen eines Parkscheinautomaten und regelmäßige Kontrollen durch das Ordnungsamt: schon stünden zahlreiche zusätzliche Parkplätze zur Verfügung“, meint der Stadtrat. „Es wäre kein Hexenwerk, dafür aber eine kundenfreundliche Lösung, die der Stadtkasse auch noch Einnahmen bescheren würde – sowohl aus Parkgebühren, wie auch durch zusätzliche Leobad-Besucher – und allen Beteiligten viel Ärger und Aufwand ersparen kann.“