Ein seltenes Bild auf der A 8 bei Stuttgart-Möhringen: die meisten Spuren sind leer. Foto: /Christoph Link

Was Ölpreisschock und Klimadebatte nie geschafft haben, erledigt das Coronavirus nebenher: die Autobahnen im Land sind leer gefegt – wohl auch an den Ostertagen.

Stuttgart - Corona hat die Autobahnen leer gefegt. In den vergangenen drei Wochen sei das Verkehrsaufkommen auf den Hauptrouten im Land regelrecht eingebrochen, stellt der ADAC Württemberg fest. Auch in den kommenden Ostertagen sei die Staugefahr gering, erklärte der ADAC-Sprecher Julian Häußler. Am Gründonnerstag, der im vergangenen Jahr Platz fünf in der Jahresstaustatistik belegte, erwarteten die Experten des Verkehrsclubs kaum größere Behinderungen.

Warnung an Motorradfahrer

Sollten sich die Menschen weiterhin an die behördlichen Vorgaben halten und Verwandtenbesuche sowie Ausflüge an touristische Ziele unterlassen, seien auch am Ostermontag, dem klassischen Rückreisetag, kaum Staus zu erwarten. Der ADAC wies außerdem darauf hin, dass in anderen Bundesländern teilweise noch stärkere Auflagen gelten als in Baden-Württemberg. So sind in Bayern alle Motorradtouren untersagt, sofern sie der Freizeitbeschäftigung dienen.

Die schwache Nutzung der Autobahnen in den vergangenen Wochen schlägt sich deutlich in der ADAC-Staustatistik nieder. Demnach wurden letzte Woche im Land nur noch 150 Staus mit einer Gesamtlänge von 222 Kilometern und einer Dauer von 66 Stunden erfasst. Was sich viel anhört, ist ein absoluter Minusrekord. Laut der ADAC-Verkehrsdatenbank entspricht dies einem Rückgang der Stauanzahl um 85 Prozent im Vergleich zur letzten Woche vor der Ausrufung der Kontaktbeschränkungen. Damals hatte es fast tausend Staus gegeben. Ihre Gesamtlänge sank um 92 Prozent, die Staustunden gingen sogar um 94 Prozent zurück.

Pannenhilfe wenig gefragt

Auch die Pannenhelfer waren deutlich seltener gefragt. In Württemberg sank die Zahl der Einsätze im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 20 Prozent. Ab Mitte des Monats ging der Bedarf an Hilfeleistungen sogar noch deutlicher nach unten: von Montag bis Freitag um 34, und an den Wochenenden um 56 Prozent.