Umstritten: Bauernpräsident Joachim Ruckwied will Erntehelfern nur noch 80 Prozent des Mindestlohns zahlen. Foto: dpa

Ein Abschlag für Saisonkräfte wäre nur auf den Blick ungerecht. Es gibt verständliche Gründe, die dafür sprechen, meint Armin Käfer.

Zwei-Klassen-Gesellschaft auf deutschen Äckern? Das scheint Bauernpräsident Joachim Rukwied im Sinn zu haben: Saisonarbeitskräfte sollen künftig nur noch 80 Prozent des Mindestlohns erhalten. Die Landwirte befürchten, mit ausländischen Billigprodukten nicht mehr konkurrieren zu können, wenn der Mindestlohn auch für Erntehelfer auf 15 Euro steigen sollte. Bleibt mithin gar nichts anderes übrig, als die Konkurrenzfähigkeit ihrer Produkte mit einer vermeintlichen Ungerechtigkeit zu erkaufen?