Der Fellbacher Bahnhof: Auch wenn im alten Gebäude kein i-Punkt mit Mobilitätszentrale eingerichtet werden kann, soll es rund um den Verkehrsknotenpunkt an verschiedenen Stellen Beratungsangebote geben. Foto: Hauptmann Quelle: Unbekannt

Fellbach (red) - Im November vergangenen Jahres legte der Gemeinderat die öffentlichen Nutzungen im Neubau der Kreisbaugesellschaft an der Eisenbahnstraße fest. Abgelehnt wurde dabei der Vorschlag, dort den i-Punkt mit seinen Tourismusinformationen und dem Kartenvorverkauf, ergänzt um eine Mobilitätszentrale mit Fahrkartenverkauf, unterzubringen. Für sie soll es jedoch eine Alternative geben.

Die Mobilitätszentrale war einer der Bausteine des bereits im Frühjahr 2013 beschlossenen Konzepts zur Weiterentwicklung des Fellbacher Bahnhofes zu einem „Bahnhof der Zukunft“. Bereits realisiert wurde aus diesem Konzept die E-Bike-Station. Diese ist seit März letzten Jahres erfolgreich in Betrieb. Die Entleihzahlen zählen zu den höchsten im Netz der 14 von der Firma Nextbike betriebenen Stationen in der Region. Darüber hinaus wird ein „personenbedientes Fahrradparkhaus“ mit einer kleinen Werkstatt im Neubau der Kreisbau entstehen und an der Ecke Eisenbahnstraße/Fellbacher Straße soll ein automatisches Fahrradparkhaus künftig 120 Stellplätze für Fahrradpendler bieten.

Der ehrgeizigste Baustein im Gesamtprojekt „Bahnhof der Zukunft“ war die Mobilitätszentrale, zumal es für eine solche Einrichtung kaum Vorbilder gibt. Zentral auf dem Weg zu Bussen und Bahnen gelegen, sollte sie Informationsstelle zu Mobilitätsfragen sein und gleichzeitig die Funktionen des i-Punkts bieten. Betrieben werden sollte sie durch die Schwabenlandhallen Betriebs- GmbH. Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, dieses umfassende Serviceangebot im Bahnhofsgebäude unterzubringen, waren jedoch nicht erfolgreich. Zudem wären hohe Umbaukosten in einem Gebäude notwendig geworden, das nicht der Stadt gehört. Dies führte zum Vorschlag der Verwaltung, i-Punkt mit Mobilitätszentrale im nahe gelegenen Neubau an der Eisenbahnstraße anzusiedeln. Nachdem der Gemeinderat dies ablehnte und alternative Standorte, etwa im Gebäude der Stadtwerke Fellbach, nicht sinnvoll erschienen, schlug die Verwaltung nun eine neue Ausrichtung der Mobilitätszentrale vor. Zumal sich, wie Bürgermeisterin Beatrice Soltys erinnerte, seit 2013 die individuellen Informationsmöglichkeiten zum Thema Mobilität durch Smartphone-Apps stark verbessert haben.

Der Fahrkartenverkauf und die Reiseberatung erfolgt nach dem neuen Modell wie bisher durch die Deutsche Bahn. Im Bahnhofsbereich soll es zudem eine Informationsstele des VVS geben. Service, Information und Hilfe beim Zugang zu den Mobilitätsangeboten am Bahnhof wie E-Bike-Station, Carsharing oder Fahrradparkhaus soll das Personal der Neuen Arbeit gGmbH geben, die das personenbediente Fahrradparkhaus betreiben wird. Stadt und Stadtwerke wollen zudem gemeinsam eine auf Fellbacher Firmen und deren Mitarbeiter zugeschnittene betriebliche Mobilitätsberatung organisieren. Ziel ist es, für die Firmen Mobilitätskonzepte zu entwickeln. Themenbezogene Mobilitätsberatung für Fellbacher Bürger könnte ergänzend in den Räumen der Volkshochschule Unteres Remstal durchgeführt werden. „Alle Beratungen und Informationen zum Thema Mobilität können so zielgerichtet und flexibel auf die jeweiligen Interessensgruppen o zugeschnitten werden.

Die Neukonzeption der Mobilitätsberatung fügt sich in das Gesamtkonzept für einen innovativen Umsteigepunkt am Bahnhof gut ein und führt zu erheblichen Einsparungen für die Stadt“, so das Fazit in der Sitzungsvorlage. Bei zwei Enthaltungen beauftragte der Gemeinderat, die Verwaltung das „Drei-Säulen-Modell“ mit dem Angebot einer „mobilen Mobilitätsberatung“ umzusetzen.