So mancher Vierbeiner scheint nicht so ganz überzeugt zu sein angesichts des kühlen Nass’. Foto: Gottfried Stoppel

Im Fellbacher F 3 planschen und schwimmen hunderte Hunde aller Rassen und Mischungen im kühlen Nass. Auch ihre Besitzer hatten große Freude beim Saisonabschluss im Freibad.

Kyon, der vierjährige reinrassige Leonberger-Rüde, und Don, ein sieben Jahre alter Mischling aus Rumänien, sind dicke Kumpels. Zusammen kamen sie mit ihren Familien zum Hundeschwimmen am Sonntag ins Fellbacher F3. Für 50 Cent pro Pfote – und pro Fuß – durften die Vierbeiner mit oder ohne ihre menschliche Begleitung nach Hundelust im Wasser planschen. Bereits zum achten Mal endete die Freibadsaison in Fellbach mit dem Hundebadetag für die tierischen Lieblinge – und rund 300 Hunde aller Rassen und Mischungen schwammen, rannten und wedelten um die Wette.

Auf dem rund 10 000 Quadratmeter großen Freibadgelände flitzten Vierbeiner in allen Größen und Farben herum, mit und ohne Mähne, mit Schweif oder Stummelschwanz, langen Hänge- oder kurzen Stehohren. Manche klitschenass, andere völlig trocken. Denn während „See-Hunde“ wie die meisten Labradore und Golden Retriever mit allen ihren Unterrassen und Mischungen gar nicht genug vom Wasser bekommen, gibt es auch Landratten unter den Vierbeinern – und die spielten liebere Fangerles, tollten herum und tobten durch den großen Sandkasten neben dem Kleinkinderbecken.

Extra aus Stuttgart nach Fellbach gekommen

Die B-Note für den künstlerischen Ausdruck dürfte sich bei diesem Sprung durchaus sehen lassen. Foto: Gottfried Stoppel

Kyon und Don waren mit ihren Familien aus Stuttgart gekommen, wo Hundeschwimmen anders als in vielen Freibädern im Remstal, nicht angeboten wird. „Das ist sehr schade“, sagte Marion Koffane, die Besitzerin von Kyon, der Wasser liebt. Es dauerte auch nicht lange, bis der Leonberger immer der Nase nach in Richtung des Schwimmerbeckens zog. Ohne zu zögern und gemächlichen Schrittes ging Kyon ins Wasser und bewegte seinen massigen Körper elegant durch die Fluten. Don hingegen verhielt sich zurückhaltend. Eigentlich, so sein Frauchen Sylvia Steiner, sei er dem feuchten Element nicht abgeneigt. „Und er ist auch sozial verträglich mit anderen Hunden. Aber er ist ein wenig schüchtern, und die vielen Hunde überfordern ihn ein wenig.“ Doch auch Don machte seine Pfoten nass und lief eine Runde durch das Kinderplanschbecken. Mika, die französische Bulldogge, blieb lieber an Land. „Die Rasse ist prinzipiell eher wasserscheu, aber wir waren schon einmal da, und es ist einfach eine coole Sache“, sagte Herrchen Björn Laure.

Ist die F 3-Leitung mit Aktion zufrieden?

Marie Pfeifer aus Bad Cannstatt war mit ihrer jungen Labradoodle-Hündin Tila zum ersten Mal beim Hundebadetag. „Dass sie Wasser mag, wusste ich, wir waren mit ihr am Meer und im Brunnen im Kurpark war sie auch schon.“ Am Sonntag konnte Tila gar nicht genug kriegen. Wann immer ihr rotes Lieblingsbällchen ins Wasser flog, nahm sie Anlauf und sprang vom Beckenrand ins Wasser. Doch es gab auch Artgenossen, die ihren Spaß daran hatten, Spielzeuge zu klauen. Doch ein kurzes Aufjaulen von Tila genügte, und schon stand Frauchen parat, um ihren roten Ball aus dem Maul eines anderen Hundes zu befreien.

Trotz der vielen unterschiedlichen Hunde, und obwohl sich auch einige großmäulige Kläffer in der vielbeinigen Meute tummelten, gab es am Hundebadetag keinerlei Stress oder gar Beißereien, sagte Birgit Steinegger, die Leiterin für Marketing und Kommunikation im F3. „Es war, wie auch in den Jahren davor, eine völlig friedliche Veranstaltung, und auch kein Hund ist in eine Biene getappt oder hat sich die Pfote am Auslaufgitter verletzt.“ Für Kyon und Don war der Hundebadespaß nach zwei Stunden vorbei. Gemeinsam und mit ihren Familien marschierten sie, der eine mit nassem Fell, der andere mit feuchten Pfoten, zufrieden in Richtung Ausgang.