Der Größte aller Zeiten: im Gedenken an die HSV-Ikone Uwe Seeler. Foto: dpa/Marcus Brandt

Im Spiel des HSV gegen Rostock geht es im Hamburger Stadion fast ausschließlich um eines: die Trauer um Uwe Seeler.

Mit einer beeindruckenden Fan-Choreographie, Sondertrikots und vielen emotionalen Gesten hat der Hamburger SV seiner Vereinsikone Uwe Seeler gedacht. Drei Tage nach dem Tod von Seeler stand das Erinnern an die HSV-Legende rund um das Heimspiel in der zweiten Fußball-Bundesliga gegen den FC Hansa Rostock am Sonntag im Hamburger Volksparkstadion im Mittelpunkt. Der HSV unterlag am Ende mit 0:1.

Mit zwei Bannern ehrten die Ultras und treuesten Fans auf der Nordtribüne vor dem Anpfiff ihr Idol, das in fast 1300 Spielen für den HSV seit der Jugend rund 1400 Tore erzielt hatte: „Loyal und bescheiden – der Größte aller Zeiten“ sowie „R.i.P. Uwe Seeler“, war dort zu lesen. Anschließend bildete die Nordtribüne in einem Meer von schwarzen Pappen den in Weiß gehaltenen Namenszug „Uns Uwe“.

Zuvor hatten Vereinsvertreter beider Clubs zwei große Kränze in den Mittelkreis gebracht. Unmittelbar vor dem Anpfiff hatten die Profis und Vereinsvertreter des HSV und von Hansa Rostock gemeinsam ein Spruchband gehalten: „Uns Uwe – Sportler. HSVer. Mensch.“ Dazu gab es im Stadion eine Schweigeminute, die in Applaus überging.

Die HSV-Mannschaft lief eigens für dieses Spiel in Sondertrikots auf. Statt dem Namenszug des neuen Hauptsponsores stand „UNS UWE“ auf der Brust der Spieler, die linken Ärmel der Trikots zierte Seelers einstige Rückennummer 9. Außerdem war in den Rückennummern der HSV-Profis eine weitere, kleine Nummer 9 in Weiß eingearbeitet. Die Trikots werden später zugunsten der Uwe-Seeler-Stiftung versteigert. Auch die schwarzen Aufwärmshirts bildeten Seeler ab.

Ein besonderes Spiel

Schon Stunden vor dem Anpfiff war rund um das Stadion spürbar, dass es für den HSV ein besonderer Tag und ein besonderes Spiel waren. Die zumeist in Schwarz gekleideten Hamburger Fans gingen ruhig und in Trauer zur Spielstätte. Der überdimensionale Bronzefuß Seelers an der Nordostecke des Stadions wurde dabei zur Pilgerstätte. Anhänger legten Kränze, Blumen und Schals nieder und verharrten andächtig in einem Kreis. Ein Fan im rosa Trikot mit dem Namen Seeler und der Nummer 9 auf dem Rücken hielt seine Freundin im Arm und schluchzte.