Foto: mk/Mathias Kuhn

Der überraschende Abriss des Wangener Tores hat ein Nachspiel. Die Stadträte der FrAktion wollen Hintergründe erfahren. Teile des Tores wurden eingelagert – eventuell für ein neues Bauprojekt.

Der überraschende Abriss des Wangener Tores hat ein Nachspiel im Gemeinderat. Die FrAKTION aus Linke, SÖS, Piraten und Tierschutz kritisiert das Vorgehen der Stadt als „kalt, rücksichtslos und geschichtsvergessen“ und will durch eine Anfrage die Hintergründe des Abrisses erfahren. „Einfach mal so ein Baudenkmal abreißen, ohne Kommunikation, ohne Diskussion, ohne Ankündigung? Wir sind empört und schockiert! Geht man so mit seinen Bürgerinnen und Bürgern um?“, fragt die kulturpolitische Sprecherin der FrAKTION, Guntrun Müller-Enßlin. Sie beruft sich auf mehr als 500 Unterschriften von Bürgerinnen und Bürgern, die sich für den Erhalt des Wahrzeichens unweit des Wangener Jugendhauses eingesetzt hatten. Dennoch wurde das kunstvolle Tor Ende Februar ohne Ankündigung abgerissen. Die Stadträte wollen in ihrer Anfrage wissen, wer den Abriss des Tores entschieden habe, ob das Atelier von Wolfgang Zaumseil, dem Erbauer des Bauwerks, informiert wurde und wie viel Geld die Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren in die Instandhaltung des Tores gesteckt habe. Mit einer Antwort auf jene Anfrage der FrAktion, die diese vor einem Jahr gestellt hatte, habe sich die Stadt „unfassbare 315 Tage Zeit gelassen. Warum jetzt auf einmal die Eile mit dem Abriss?“, fragt Müller-Enßlin. Die Stadt habe im Vorfeld des Abbruchs alle Möglichkeiten einer Nach- beziehungsweise Weiternutzung ausgelotet und sich dann für den Abriss entschieden, sagt Stadtsprecher Niklas Junkermann. Bestandteile des Tores würden aber für ein Nachfolgeprojekt eingelagert. Die Landeshauptstadt hatte zunächst angeregt, unter Verwendung einzelner Bauteile auf dem Grundstück der Jugendhaus Gesellschaft ein neues Projekt durchzuführen. Das „B 10“ hatte während der Abrissarbeiten Teile des Tores auf ihrem Grundstück gelagert. Aus diesem Grund können die jetzt noch verbliebenen Reste entfernt werden. „Über ein konkretes Projekt, für das die gesammelten Teile verwendet werden sollen, ist aktuell aber noch nicht entschieden“, so Junkermann.