Vom oberen Ende der Deponie Einöd ergibt sich ein toller Blick ins Neckartal, während Bauschutt angeliefert wird. Foto: M. Kuhn

Die stinkende Müllkippe am Palmenwald ist Geschichte. Die Deponie Einöd ist heute eine moderne Erddeponie. Die Stadt hat 30 Millionen Euro in den Umbau investiert.

Das Image der Einöd-Klinge am Ortsrand von Hedelfingen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten vehement geändert: Ende der 1930er-Jahre wurde damit begonnen, Abfälle der Stuttgarter Haushalte und Gewerbemüll in der Klinge am Palmenwald zu kippen. Teilweise wurde Abfall auch verbrannt. Dies änderte sich auch nach Ende des Weltkriegs nicht. Mit dem beginnenden Wohlstand in den Wirtschaftswunderjahren wuchsen auch die Müllberge. Viele Hedelfinger mieden die Abfallhalde, und wer zum Neckarcenter gehen wollte, wechselte am Palmenwald gerne die Straßenseite. „Dort laufen Ratten rum, so groß wie kleine Löwen“, gab der ehemalige SPD-Bezirksbeirat Hohl zu Protokoll. Althedelfinger erinnern sich zudem mit Schrecken an den Gestank, der je nach Windrichtung, in die Ortsmitte zog. Nicht nur einmal entzündete sich zudem der Abfall und die Feuerwehr rückte aus. Insgesamt sind in dem Zeitraum eine Million Kubikmeter Abfall eingelagert worden. Den Hedelfingern stank die Müllhalde mit der Zeit. Ihr Protest fruchtete allerdings erst richtig, als 1965 die Abfallverbrennungsanlage in Münster in Betrieb ging.