Der Apothekergarten ist ein lauschiges Plätzchen in der Waiblinger Altstadt. Foto: privat/Thomas Renz

Der Waiblinger Apothekergarten ist ein lauschiger Ort, er wird aber oft mit Abfall verdreckt. Die Initiative Waiblingen klimaneutral steuert im Sommer mit Kulturevents gegen.

Allerlei bewährte Heilkräuter wachsen im Waiblinger Apothekergarten unterhalb der Nikolauskirche – und das schon seit mehr als 300 Jahren. Allerdings sieht es in dem lauschigen Gärtlein insbesondere im Sommerhalbjahr oft schlimm aus – nächtliche Besucher hinterlassen ihren Müll und zerstören auch Teile des Gartens. Die Initiative Waiblingen klimaneutral will da Abhilfe schaffen, in dem sie mehr Menschen in das Schmuckstück an der Kirchenmauer lockt. An jedem zweiten Freitagabend – und zwar ab dem 5. Juli – veranstaltet die Initiative den Sommer über unter dem Titel „Abendstimmung im Apothekergarten“ je von 19 Uhr an ein Kulturprogramm unter freiem Himmel.

Sommerabende mit Musik und Literatur

Am 5. Juli tritt der Philharmonische Chor im Apothekergarten auf, am 19. Juli gibt die Märchenerzählerin Petra Weller Märchen für Erwachsene zum Besten. Am 2. August steht wieder Musik auf dem Programm, dieses Mal tritt ein Bläserensemble des Städtischen Orchesters auf. Unter dem Titel „Verrückt, verzückt, verliebt“ lädt Markus Schneider von der Buchhandlung Taube auf den 16. August in den Apothekergarten ein. Der literarische Sommerabend dreht sich rund um die Liebe.

Der 30. August steht wieder im Zeichen der Musik, erneut mit einem Bläserensemble des Städtischen Orchesters. Am Abend des 13. September gibt es im Garten dann ein Treffen zum Thema Klimastreik. Weil für den Märchenabend und den literarischen Sommerabend nur eine begrenzte Zahl an Plätzen verfügbar ist, müssen für diese beiden Veranstaltungen Karten reserviert werden. Der Eintritt ist aber an allen Abenden frei. Getränke werden auf Spendenbasis ausgeschenkt, Besucher sollten aber bitte eigene Weingläser mitbringen.

Beete, Buchshecken und ein Brunnen

Der Apothekergarten in Waiblingen wurde im Jahr 1685 zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Auf der Fläche an der alten Stadtmauer bauten die jeweiligen Eigentümer der Oberen Apotheke die Heilpflanzen an, die sie brauchten, um ihre Tees, Tinkturen und anderen Heilmittel herzustellen.

Im Jahr 1999 kaufte die Stadt Waiblingen dann den Garten, der zwei Jahre später nach einem Bepflanzungskonzept von Waiblinger Apothekern vom städtischen Grünflächenamt neu angelegt wurde. In zwölf Beeten, denen verschiedene Krankheitsbilder zugeordnet sind, wachsen zwischen gekiesten Pfaden hauptsächlich einheimische Arzneipflanzen, die man in der Natur überall findet. Mit kleinen Mauern aus Naturstein, Buchshecken und einem Brunnen ist der Garten nach der Tradition von Kräutergärten gestaltet, wie sie einst in Klöstern und Universitäten angelegt waren.

Zur Kartenreservierung geht es hier: www.waiblingen.de/de/Wirtschaft-und-Tourismus/Erlebnisse/Stadtfuehrungen