Ein Autofahrer liefert sich eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei. (Symbolbild) Foto: picture alliance / Patrick Seege/Patrick Seeger

Ein Autofahrer ist in der Nacht zum Samstag zeitweise mit Tempo 300 unterwegs – und wird von insgesamt 41 Streifenwagenbesatzungen und einem Hubschrauber verfolgt.

Mit bis zu 300 km/h ist es einem Falschfahrer bei Stuttgart gelungen, Dutzende Streifenwagen abzuhängen. Zuvor hatte es an der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen auf die A81 einen Rückstau wegen einer Kontrollstelle gegeben, teilte die Polizei mit.

Der Fahrer eines schwarzen Mercedes AMG GT 63 S mit BC - Kennzeichen wendete daraufhin gegen 00.55 Uhr sein Fahrzeug und fuhr entgegen der Fahrtrichtung zurück auf die B 10 in Richtung Stuttgart, auf der Richtungsfahrbahn Vaihingen an der Enz. Daraufhin gingen zwei Notrufe bei den Polizeipräsidien Stuttgart und Ludwigsburg ein. Bei der umgehenden Überprüfung der B 10 konnte der Mercedes jedoch nicht mehr gesichtet werden.

Kurze Zeit später stellte eine Streife der Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg ein entsprechendes Fahrzeug kurz nach der Anschlussstelle Stuttgart-Zuffenhausen auf der A 81 in Richtung Heilbronn fahrend fest. Der Mercedes sollte daraufhin an der Anschlussstelle Ludwigsburg-Süd von der Autobahn geleitet werden, jedoch befolgte der Fahrer die Anweisungen der Streifenwagenbesatzung nicht und floh weiter in Richtung Heilbronn. Wegen der hohen Geschwindigkeit verloren die Beamten das Fahrzeug erneut aus den Augen. Bei der Vorbeifahrt an der Anschlussstelle Mundelsheim, konnte die Streifenwagenbesatzung jedoch erkennen, dass der gesuchte Fahrer mit seinem Mercedes dort die Autobahn verlassen hatte.

Als die Streife an der nächsten Anschlussstelle gedreht hatte und wieder zurück in Richtung Stuttgart fuhr, konnten diese den gesuchten Mercedes nach der Anschlussstelle Mundelsheim ebenfalls in Richtung Stuttgart fahrend wieder auf der A81 feststellen. Als der Fahrer den Streifenwagen entdeckte, beschleunigte er wieder auf weit über 250 km/h.

In der Spitze – so schätzt die Polizei – fuhr der Wagen wohl an die 300 km/h, weswegen ein Einholen für die Streifenwagenbesatzungen schier unmöglich war. Ein zwischenzeitlich aufgestiegener Polizeihubschrauber vom Polizeipräsidium Einsatz konnte dem Mercedes jedoch folgen. Die Spur führte von der A 81 durch den Engelbergtunnel weiter auf die A 8 in Richtung München bis zur Anschlussstelle Mühlhausen, wo der Mercedes-Fahrer gegen 01. 50 Uhr die Autobahn verließ und das Fahrzeug in Mühlhausen im Täle abstellte und zu Fuß entkam.

Nach Rücksprache mit einem Bereitschaftsstaatsanwalt wurde das Fahrzeug beschlagnahmt und zur Spurensicherung abgeschleppt. Die Ermittlungen zum verantwortlichen Fahrer sind noch im Gange. An der Verfolgung des Mercedes und der Suche nach dem flüchtigen Fahrer waren neben dem Polizeihubschrauber noch insgesamt 41 Streifenwagenbesatzungen der Polizeipräsidien Ludwigsburg, Heilbronn, Pforzheim, Reutlingen, Stuttgart sowie Ulm beteiligt. Zeugen sowie Verkehrsteilnehmer, welche durch den Mercedes unter Umständen geschädigt oder gefährdet wurden, werden dringend gebeten sich bei der Verkehrspolizeiinspektion Ludwigsburg unter Tel.: 0711 68690 zu melden.