Die helle Farbe des Betons ist vor allem für den Tunnelabschnitt wichtig. Foto: Eibner-Pressefoto/Edward Cheung

Beton birgt auf der viel befahrene Strecke der A81 bei Böblingen Vorteile. Eine Gefahr, die bei älteren Betonfahrbahnen und Hitze auftreten kann, ist laut Projektleiter gebannt.

Hell strahlt die neue Betonfahrbahn der A 81 zwischen Lärmschutzdeckel und Anschlussstelle Böblingen-Ost und hebt sich von der alten Fahrbahn allein schon optisch ab. In wenigen Jahren soll dieser Anblick nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel sein.

Die Deges, die für die Erweiterung der A 81 zwischen Böblingen und Sindelfingen verantwortlich ist, will im gesamten Bereich Beton für den Bau der Fahrbahnen einsetzen – obwohl das Material teurer ist als Asphalt. „Dafür ist Beton länger haltbar“, sagt Deges-Projektleiter Johannes Kuhn. Beton lohne sich ab einer bestimmten Verkehrsstärke – und die sei auf dem „hoch belasteten“ Autobahnabschnitt bei Böblingen gegeben.

„Bei Asphalt muss man die Fahrbahndecke früher sanieren“, so der Projektleiter. Allerdings komme die Widerständigkeit erst nach dem Einbau. Während der Einbauphase ist Beton laut Kuhn nässe- und kälteempfindlich, weil er länger aushärten müsse.

Rillen sollen Lärm killen

Ist der Beton einmal eingebaut, wird er mit einer bestimmten Methode behandelt, um die Fahrgeräusche zu dämpfen. Beim sogenannten „Grinding“ wird laut Kuhn die Oberfläche abgefräst, sodass kleine Rillen entstehen. Das verbessere den Lärmwert. Ein Teil der Schallwellen laufe sich, vereinfacht gesagt, in den Rillen tot.

Außer der Beschaffenheit des Materials spielt auch seine Farbe eine Rolle. „Wir brauchen vor allem im Tunnel eine helle Fahrbahn“, betont Kuhn – damit das Licht besser reflektiert werde und das Innere des Tunnels nicht zu dunkel wirke. Ganz so hell wie jetzt werde der Beton aber nicht bleiben. Er dunkele mit der Zeit vor allem aufgrund des Reifenabriebs nach.

Keine Gefahr von Blow-ups

In der Vergangenheit haben Betonfahrbahnen vereinzelt wegen sogenannter Blow-ups Negativ-Schlagzeilen gemacht. Dabei wölbt sich bei Hitze die Fahrbahndecke plötzlich oder bricht auf. Diese Gefahr besteht laut Kuhn auf der A 81 bei Böblingen nicht. „Das war früher ein Problem, wenn die Betonplatten zu dünn waren“, erklärt er.

Zwischen Böblingen und Sindelfingen sei die Betonschicht jedoch 27 Zentimeter dick und damit gegen Hitze gewappnet. Ihre Dicke ist allerdings der Grund, weshalb die Brücken, auf denen die Autobahn verläuft, ohne Betonfahrbahn bleiben. „Das wäre auf den Brücken zu schwer“, sagt Kuhn. Dort kommt stattdessen Asphalt zum Einsatz.