Auch in Botnang finden Autoteiler nun in der Nähe einer Stadtbahn-Haltestelle feste Plätze für ihr Fahrzeug. Foto: Lichtgut/Leif Piechowski

Die Zahl der für Carsharing-Anbieter reservierten Stellplätze steigt in der Landeshauptstadt auf 88. weitere soll es für rein elektrisch betriebene Fahrzeuge geben.

Stuttgart. - Wer sein Stadtmobil künftig in der Eltinger Straße im Bezirk Botnang abstellt, muss nur wenige Schritte gehen, um seinen Weg fortzusetzen. Die Stadtbahnhaltstelle Eltinger Straße, an der die Linien U2 und U29 verkehren, befindet sich in nächster Nähe der beiden neuen Carsharing-Stellplätze, die es dort seit Montag gibt. Diese vernetzte Mobilität ist die Idealvorstellung vieler Stadtplaner, und seit Montag ist man ihr auch in Botnang einen Schritt nähergekommen.

Ordnungsbürgermeister Clemens Maier hat die umgewidmeten Stellplätze am Vormittag zusammen mit dem Vorstand von Stadtmobil, Ulrich Stähle, eingeweiht. Mit von der Partie waren außerdem Michael Münter, Leiter des Referats strategische Planung und Mobilität, sein Mitarbeiter Nicolas Leyva und die Bezirksvorsteherin von Botnang, Mina Smakaj. Mittlerweile gibt es nun in allen 23 Stadtbezirken mindestens eine Carsharing-Station, womit das Ziel des städtischen Carsharing-Konzepts erreicht ist. Insgesamt gibt es in der Stadt 88 Carsharing-Stellplätze an 31 Stationen, die Nachfrage steigt stetig.

Ergänzung zum Nahverkehr

Stadtmobil-Chef Ulrich Stähle betonte, er verstehe das Angebot als Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Man versuche deshalb, stets in Stadtbahnnähe präsent zu sein. Michael Münter sagte, es sei wichtig, dass die Carsharing-Plätze von den Bürgern wahrgenommen würden. Immer öfter wandle man deshalb öffentliche Parkplätze zu Carsharing-Plätzen um.

2017 hatte die Stadt damit begonnen, nachdem das Carsharing-Gesetz den Kommunen die Grundlage verschaffte, öffentlichen Straßenraum umzuwidmen. Seither hat es drei Runden mit neuen Stellplätzen gegeben, eine vierte mit zehn Stationen und 15 neuen Stellplätzen – dann nur für vollelektrische Fahrzeuge – ist für das kommende Jahr geplant. Clemens Maier sagte, die Verwaltung wolle die Stadt flächendeckend mit Carsharing-Angeboten ausstatten, dabei sei man auf einem guten Weg.

Stellplätze sind knapp

Die Nachfrage nach Carsharing sei hoch, berichtete Ulrich Stähle. Doch geeignete Stellplätze im knappen öffentlichen Raum zu finden ist nicht leicht. Nicolas Leyva sagte, die Suche nach geeigneten Plätzen sei ein permanenter Prozess. Das Dilemma: Gerade in den Innenstadtbezirken, wo die Nachfrage nach Sharing-Anbietern besonders hoch ist, gibt es wenige freie Flächen. Die Beteiligten betonten in diesem Zusammenhang, dass Carsharing viel Platz spare, weil viele Nutzer sich ein Auto teilen. So ersetzt Studien zufolge ein Carsharing-Auto bis zu zehn Privatwagen.