Die etwa 3800 Jahre alte Goldspirale. Foto: dpa/Yvonne Mühleis

Bei einer Spirale, die Wissenschaftler bei Tübingen entdeckt haben, handelt es sich um den wohl ältesten Goldfund Baden-Württembergs. Die Universität Tübingen und das Landesamt für Denkmalpflege erklären, was es mit dem Schmuckstück auf sich hat.

Ammerbuch - Bei Grabungen nahe Tübingen haben Forscher eine 3800 Jahre alte Goldspirale entdeckt. Das etwa ein Zentimeter große Goldröllchen sei der bislang älteste Goldfund in Baden-Württemberg, teilten die Universität Tübingen und das Landesamt für Denkmalpflege am Dienstag mit. Die Spirale sei im Herbst 2020 in einem Frauengrab bei Ammerbuch (Landkreis Tübingen) gefunden worden.

Die Spirale könnte der Trägerin in der Bronzezeit demnach als Haarschmuck gedient haben, was auf einen hohen sozialen Status der Frau hindeute. Das Gold stamme wahrscheinlich aus Cornwall im Südwesten Englands und sei ein „ungewöhnlich frühes Zeugnis“ weitreichender Kontakte für solche Luxusobjekte.

Grabsystem wurde 2019 bereits entdeckt

In Ammerbuch hatten die Forscher im Jahr 2019 ein Grabensystem eines jungsteinzeitlichen Dorfes entdeckt, das nach ihrer Einschätzung aus dem 53. Jahrhundert vor Christus stammt. Durch die Grabungen wollen die Wissenschaftler die Besiedlungsgeschichte im Oberen Neckar- und Ammertal modellhaft für ganz Mitteleuropa rekonstruieren.