Ein historische Foto von dem Vorgängerverein der Spvgg Cannstatt. Foto: (z)/Spvgg Cannstatt

Die Spvgg 1897 Cannstatt feiert vom 1. bis 3. Juli ihr 125-jähriges Bestehen. 70 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche.

Fast hätten die Fußballer der Spvgg 1897 Cannstatt punktgenau zum 125-jährigen Bestehen des Vereins den großen Coup gelandet. Nach einer grandiosen Runde mit Platz zwei scheiterte der Bezirksligist in der Vorschlussrunde auf dem Weg zur Landesliga. Das schmerzte, doch das Feiern lässt man sich beim Verein mit Sitz in der Hofener Straße nicht vermiesen. Mit verschiedenen Aktionen wird von Freitag bis Sonntag gefeiert.

Aktuelle Situation

1100 Mitglieder treiben in den Abteilungen Fußball, Handball, Radsport, Schwimmen, Turnen, Volleyball, Yoga und Eltern/Kind Sport. „70 Prozent sind Kinder und Jugendliche, die Fußballabteilung mit 600 Aktiven, davon 450 im Nachwuchsbereich, ist die größte Sparte“, weiß der Vorsitzende Klaus Stötzer. Eine weitere Vergrößerung deutet sich an. Geplant ist der Einstieg in den Mädchenfußball, eventuell „mit zwei Teams“, so Stötzer. Dafür ist der Neubau eines Funktionsbaus mit zusätzlichen Umkleideräumen in Planung, das Okay der Stadt steht noch aus. Auch die Erweiterung des Sportgeländes Richtung Viadukt ist geplant. Der wenig genutzte Bolzplatz hinter dem Kunstrasen solle einer Kaltfeldhalle weichen. „Positive Gespräche mit der Stadt laufen diesbezüglich.“ In der Radsportabteilung ist auch einiges geboten: Abteilungsleiter Ludwig Bauer führt Stadtführungen per Rad durch.

Historische Eckpfeiler Die Geschichte der Spvgg ist eigentlich die Geschichte zweier Vereine – die der freien Turnervereinigung Cannstatt und die des Fußballclubs Stern. Die Kicker vereinigten sich einen Tick eher, am 23. April 1897, und schleppten ihre Torstangen und -latten quer durch die Stadt auf den Wasen und steckten dort Spielfelder ab. 1911 konnte auf der Steig das erste Spielfeld gepachtet werden. Während der NS-Zeit wurden viele Vereine aufgelöst, mussten während des Kriegs den Betrieb einstellen oder hatten keine Anlagen mehr. Der Fußballverein Stern fusionierte 1934 mit den Fußballabteilungen der Cannstatter Turnvereine zwangsweise zur „Spielvereinigung 1897 Cannstatt e. V.“, 1946 ging daraus die „SKG Bad Cannstatt“ hervor. Integriert war auch die Freie Turnervereinigung. Auf der Suche nach einem neuen Namen wurde 1950 die „Sportvereinigung 1897 Cannstatt e. V.“ aus der Taufe gehoben.

Bekannte Persönlichkeiten Der Grünen-Politiker und ehemalige Außenminister Joschka Fischer war in seiner Jugendzeit Mitglied der Spvgg-Radabteilung. Zum Besuch ihres ehemaligen Weggefährten brachte die Spvgg ein passendes Präsent mit nach Berlin: ein grünes Fahrrad. Radsport war auch das Steckenpferd von Heinz und Werner Betz, die mehrmals Deutsche Meister wurden und bei Weltmeisterschaften Bronze holten.

Feierlichkeiten

Freitag, 1. Juli, offizielle Festveranstaltung im Saal des Vereinsheims. Samstag, 2. Juli, ab 14 Uhr, Sommer- und Kinderfest auf der gesamten Sportanlage, Sonntag, 3. Juli, ab 11 Uhr, Frühshoppen auf der Terrasse und dem Vereinsgelände. Um 11.30 Uhr findet auf dem Rasenplatz ein Elfmeterturnier statt. Wer Lust hat, kann bei den Veranstaltungen jederzeit vorbeischauen.