„Knusper, knusper, knäusle“ – wer kennt es nicht, das Knusperhäuschen im Blüba-Märchengarten? Hier warten Kinder im Jahr 1959 gespannt auf die Hexe. Oben rechts: eine Mitgliedskarte des Historischen Vereins für 1918/1919. Foto: Blühendes Barock (2), Stadtarchiv Ludwigsburg (1)

Fehleinschätzungen, Weitsichtigkeiten, Glücksmomente: Der Historische Verein für Stadt und Kreis Ludwigsburg feiert 125. Geburtstag. Diverse Festredner liefern dazu spannende Schlaglichter – auch auf die anfängliche Skepsis bezüglich des Blühenden Barocks.

Mit der Weitsicht weit her war es bei den Ludwigsburgern nicht immer. Als Albert Schöchle, Direktor der sogenannten Staatlichen Anlagen und Gärten, den verwilderten, teils zugewucherten Ludwigsburger Schlossgarten 1951 mittels einer Gartenschau zum Blühenden Barock (Blüba) verwandeln und dieses später mit dem neuartigen Märchengarten touristisch aufmöbeln wollte, schallten ihm Skepsis, Hohn und Ablehnung entgegen. „Blühendes Bankrott“, „Blühender Wahnsinn“ und „Blühender Blödsinn“, ätzten Leserbriefschreiber.