Berühmtes Bild: Sophie Scholl mit ihrem Bruder Hans (links) und Christoph Probst. Foto: George (Jürgen) Wittenstein/akg-images

Ausgerechnet in ihrer Heimatstadt Ulm hatte der Name Sophie Scholls über Jahrzehnte die kritischsten Beiklänge. Das hat sich mittlerweile beruhigt. Was künftig zählt ist, ob diese Biografie gerettet werden kann vor Aneignung, Überhöhung oder dem Vergessen.

Ulm - Fröhlich guckt sie aufwärts in die Kamera, auch etwas überrascht, als sei ihr gerade etwas Heiteres zugerufen worden. Haarsträhnen verdecken die Stirn, die Träger eines Badeanzugs zeichnen sich auf den Schultern ab. Eine Alltagsszene, mit der Besonderheit, dass diese junge Frau Sophie Scholl ist. Nicht zufällig ist das Motiv Aufmacherfoto der „Denkstätte Weiße Rose“, die im Foyer der Volkshochschule Ulm aufgebaut ist. „Was ich allgemein vermisse, ist, dass Hans und Sophie Scholl mit ihren Ecken und Kanten, Stärken und Schwächen dargestellt werden“, sagt der Historiker und Leiter der Denkstätte, Andreas Lörcher. Die Ausstellung porträtiert neben den 1943 ermordeten Scholl-Geschwistern 22 weitere Jugendliche, die sich dem NS-Regime widersetzten. Doch die Dunkelhaarige mit dem Pagenschnitt ist die Hauptfigur.