Das Leben im Baskenlad kommt der jungen Pariser Geschäftsfrau Sibylle (Élodie Fontan, links) spanisch vor. Foto: Claude Medale/Paradis Film - Claude Medale/Paradis Film

Jede Woche starten mehr als ein Dutzend neuer Filme in den deutschen Kinos – drei sehenswerte Produktionen stellen wir auf unserer Kinoseite vor: Das Liebesdrama „Solange ich atme“, die Komödie „Die Pariserin: Auftrag Baskenland“ und den Gruselstreifen „Ghost Stories“.

Solange ich atme

Viele kennen Andy Serkis als Schauspieler: Er hat den Gollum in Peter Jacksons „Herr der Ringe“-Trilogie gespielt, er bewies Wandlungsfähigkeit in„King Kong“ und „Planet der Affen“, und er hat als Gangsterboss in „Brighton Rock“ ebenso überzeugt wie als Captain Haddock in Spielbergs „Tim und Struppi“. Dass er auch hinter der Kamera sein Handwerk versteht, beweist Serkis als Regisseur des Liebesdramas „Solange ich atme“. Die Geschichte beginnt im England der 50er-Jahre: Als Robin Cavendish (Andrew Garfield) der faszinierenden Diana Blacker (Claire Foy) begegnet, spürt er sofort, dass er sein Leben mit ihr teilen möchte. Die beiden heiraten und ziehen nach Nairobi. Als das junge Paar Nachwuchs erwartet, scheint das Glück perfekt. Doch dann wird Robin durch eine Infektion vom Hals abwärts gelähmt. Gegen alle Widerstände steht Diana ihrem Mann zur Seite und gibt ihm durch ihre Hingabe, Liebe und ihren Mut zu unkonventionellen Entscheidungen seine Freiheit zurück. Zusammen trotzen sie allen Einschränkungen und stecken mit ihrer Lebenslust und ihrem Humor alle in ihrem Umfeld an. „Ich las das Drehbuch und kam aus dem Heulen nicht mehr heraus“, erinnert sich Regisseur Andy Serkis an seine erste Begegnung mit dieser Geschichte. “Nicht nur wegen der unglaublichen Liebesgeschichte, sondern auch wegen der Aufrichtigkeit und des Humors. Zudem sprach mich der Aspekt an, dass Robin und Diana Pionierarbeit geleistet hatten. Wie hart muss es 1960 gewesen sein, auf eigenen Wunsch und auf eigenes Risiko das Krankenhaus zu verlassen und dann ein neues Leben für sich und eine Technologie zu erfinden, mit deren Hilfe man überleben konnte ... Für mich ähnelte das einer monumentalen Bergbesteigung. Für mich hat Robin den Mount Everest bestiegen.“

Die Pariserin: Auftrag Baskenland

Als die junge Pariser Geschäftsfrau Sibylle (Élodie Fontan) ins Baskenland fährt, um einen alteingesessenen Familienbetrieb zu kaufen und in einen Supermarkt zu verwandeln, hat sie nicht mit der Widerspenstigkeit der Dorfbewohner gerechnet. Tradition wird hier großgeschrieben. Und man stellt noch in alter Handwerkstradition Espadrilles her, so wie Ramuntxo (Florent Peyre), der kantige attraktive Neffe des Geschäftsinhabers. Der ist hin- und hergerissen zwischen Sibylles professioneller Attitüde und ihrer ansteckenden Fröhlichkeit, die sich besonders nach dem einen oder anderen Glas Izarra zeigt, einem baskischen Likör, der fatale Folgen haben kann. Aber auch nüchtern kann Sibylle nicht verleugnen, dass Ramuntxo durchaus anziehend auf sie wirkt. „Die Grundidee des Drehbuchs war, den Gegensatz zwischen zwei Lebensarten zu zeigen, basierend auf den Unterschieden zwischen einer Pariserin und eines Provinzlers, für den die Wurzeln seiner Herkunft sehr viel bedeuten“, sagt Regisseur Ludovic Bernard über seine Komödie.

Ghost Stories

Professor Philip Goodman (Andy Nyman) glaubt nicht an übernatürliche Phänomene und liebt es, falsche Séancen zu entlarven, betrügerische Hellseher bloßzustellen und paranormale Schwindel aufzudecken. Goodmans Vorbild war der Psychologe Charles Cameron, der unter mysteriösen Umständen verschwunden ist. Eines Tages bekommt Goodman ein merkwürdiges Paket zugeschickt, das von Cameron stammen soll und in dem der Absender ihn bittet, ihn in seinem Versteck am Meer zu besuchen. Nun soll Goodman für ihn drei Fälle aufklären, deren Rätsel Cameron nie lösen konnte. Goodman nimmt die Herausforderung an. Und je länger er forscht und recherchiert, desto schrecklicher sind die Geheimnisse, die er aufdeckt. Was er herausfindet, führt ihn mitten hinein in einen Alptraum, an dessen Ende das pure Grauen lauert. Die bekennenden Horror-Fans Andy Nyman und Jeremy Dyson hatten ihre „Ghost Stories“ zunächst als Theaterstück auf die Bühne gebracht – weltweit wurden bislang rund eine halbe Million Theaterzuschauer gezählt. Nun soll die Geschichte auch im Kino Furore machen. Und Andy Nyman erklärt: „Das Stück ist unsere Hommage an die Klassiker des britischen Horrorfilms, die unser Leben geprägt haben.“ gw