Girl’s Night Out

Mit Junggesellenabschieden ist das so eine Sache: Bevor er in den ruhigen Hafen der Ehe einläuft, will so mancher Bräutigam mit seinen Kumpels nochmal die Sau rauslassen. Dass solche Parties gerne aus dem Ruder laufen können, weiß man seit Kinokomödien wie „Hangover“ nur zu gut. Doch man sollte sich nicht täuschen: Turbulent geht’s häufig auch zu, wenn Junggesellinnen kurz vor der Hochzeit nochmal so richtig Gas geben. Was da passieren kann, zeigt Regisseurin Lucia Aniello in ihrer neuen Komödie „Girl’s Night Out“. Frankie (Ilana Glazer), Alice (Jillian Bell), Jess (Scarlett Johansson) und Blair (Zoë Kravitz) waren zu College-Zeiten die allerbesten Freundinnen. Höchstnoten verdienten sie sich weniger im Klassenzimmer als beim Feiern. Doch das ist lange vorbei - inzwischen haben sich ihre Wege getrennt. Jess ist mittlerweile eine hoch respektierte Politologin, die auf dem besten Weg ist, im Senat eine große Karriere zu machen. Von der wilden Jess, die ihre Freundinnen einst kannten, ist nicht mehr viel übrig. Entsprechend spießig droht ihr Junggesellinnenabschied auszufallen, zu dem sogar ihre australische Freundin Pippa (Kate McKinnon) nach Miami anreist. Doch die Sache nimmt - wie in Filmen dieser Art nicht anders zu erwarten - eine eigene Wendung. Wie es sich für solche Anlässe gehört, engagieren die Mädels den attraktiven Stripper Jay (Ryan Cooper), der Alice erst den Kopf verdreht und dann versehentlich zu Tode kommt. Da ist guter Rat teuer, und die jungen Damen haben alle Hände voll zu tun, um die Sache irgendwie zu vertuschen ...

Overdrive

Die Brüder Andrew (Scott Eastwood) und Garrett (Freddie Thorp) sind als Autodiebe nur auf die exklusivsten Schlitten abonniert. Gemeinsam knacken sie jede Luxuskarosse - je mehr ihnen der Raubzug abverlangt, desto lieber. Denn sie sind ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen. So werden sie auf den windigen Gangster Morier (Simon Abkarian) aufmerksam, der an der französischen Riviera lebt und eine unbezahlbare Sammlung toller Wagen sein Eigen nennt. Doch mit Morier ist nicht zu spaßen. Er bringt die beiden Brüder dazu, ihr Talent zu beweisen, indem sie seinem Kontrahenten Max (Clemens Schick) ein besonders rares Stück stehlen. Klar, dass das nur mit einer Extraportion Adrenalin funktioniert. Action-Experte Antonio Negret hat diesen turbulenten Streifen auf die Leinwand gebracht. Genre-Fans werden sich bei diesem Actionkracher an große Vorbilder wie „Fast & Furious“ oder „The Transporter“ erinnern.

Axolotl Overkill

Mit ihrem Roman „Axolotl Overkill“ sorgte die junge Autorin Helene Hegemann von einigen Jahren für Aufsehen. Das Staunen über das literarische Fräuleinwunder war damals rasch der Empörung über Fräulein Hegemanns allzu großzügigem Umgang mit dem geistigen Eigentum Anderer gewichen. Mittlerweile ist der damalige Ärger verraucht, und die Autorin erhielt Gelegenheit, ihr Werk zu verfilmen: Die 16-jährige Mifti (Jasna Fritzi Bauer) sieht aus wie 12, verhält sich wie Mitte 30 und lebt seit dem Tod ihrer Mutter mit ihren Halbgeschwistern in einer Berliner WG. Mifti findet Partys, Drogen und Affären weitaus verlockender als ihre schulischen Pflichten. Und sie fährt wie viele Teenager in diesem Alter ständig auf der Achterbahn der großen Gefühle. Trost und Orientierung kann sie von den Erwachsenen in ihrer Umgebung nicht erwarten, denn die sind fast noch verzweifelter als Mifti. So muss sie ihren eigenen Weg finden - ohne zu wissen, wo er enden soll. „Es ging nie um das bedauernswerte Schicksal einer aus dem Rahmen fallenden 16-Jährigen, eher um das Gegenteil: um einen Menschen, egal ob Teenager oder Rentner, ob weiblich oder männlich, der gezwungen ist, jenseits des Systems zu funktionieren“, erklärt Helene Hegemann. Und sie wusste es zu schätzen, dass sie bei der Verfilmung der Romanvorlage alle Freiheiten hatte: „Ich bin kein Mann, ich bin nicht über 40, ich war nie auf einer Filmschule, und wenn man das Privileg hat, aus so einer alternativen Perspektive Geschichten erzählen zu dürfen, sollte man das wirklich ausreizen - egal ob das dann am Ende gut wird oder schlecht.“ gw