Agentin M (Tessa Thompson) und Agent H (Chris Hemsworth) lassen es krachen. Foto: Sony Pictures - Sony Pictures

Als Alienjäger machten Tommy Lee Jones und Will Smith die „Men in Black“ weltberühmt. Nun kommt die Ablösung mit den Agenten M und H (Tessa Thompson und Chris Hemsworth).

EsslingenUnglaubliche 22 Jahre ist es her, als es ein damals noch ganz junger Will Smith und sein etwas reiferer Kollege Tommy Lee Jones mit einer bösartigen außerirdischen Schabe zu tun bekamen. Die „Men in Black“ alias Agent K und Agent J avancierten im Handumdrehen zum Kinokassen-Hit – stolze 500 Millionen Dollar brachte das Alien-Spektakel in die Kassen. Jones und Smith waren später auch noch in zwei Fortsetzungen zur Stelle, als es galt, außerirdische Invasoren in Schach zu halten. Dass in „Men in Black: International“, dem vierten Film der unterhaltsamen Alienjäger-Saga, weder Tommy Lee Jones noch Will Smith dabei ist, dürfte bei Freunden der Reihe für Stirnrunzeln gesorgt haben. Die Regie übernahm diesmal F. Gary Gray, Steven Spielberg hat mitproduziert.

Schwarze Anzüge, coole Sonnenbrillen, dunkle Krawatten auf blütenweißen Hemden: In Sachen Habitus hat sich rein gar nichts getan – abgesehen davon, dass Agent H (Chris Hemsworth) gern mal seinen Schlips ablegt, um sein Hemd bis zum Nabel zu öffnen. H hat sich schon einige Meriten verdient bei den „Men in Black“, dieser geheimen, für die Überwachung außerirdischer Aktivitäten zuständigen Behörde. Agentin M (Tessa Thompson) ist ganz frisch dabei. Seit einer Begegnung in ihrer Kindheit mit einem süßen Knuddel-Alien lässt sie das Thema nicht mehr los. Als neues Agententeam dürfen die beiden von London aus eine Verschwörung in der „MIB“-Behörde aufdecken. In guter Tradition bekommen es Agentin M und Agent H bei ihrer Suche mit den unterschiedlichsten Formen extraterrestrischen Lebens zu tun: von einem sprechenden Vollbart über Wesen mit vier Augen, sechs Ohren und zwei Brillen bis hin zu einer dreiarmigen und sehr attraktiven Waffenhändlerin. Manche Aliens sind nur schachbrettfigurengroß, andere erinnern an Wolkenkratzer.

Hemsworth und Thompson fällt es nicht leicht, in die übergroßen Fußstapfen von Will Smith und Tommy Lee Jones zu treten. Hie und da stimmt sie noch nicht so recht, die Chemie zwischen den beiden. Und dann blendet Regisseur Gray auch noch ausgerechnet in dem Moment ab, als es zwischen Thompson und Hemsworth in einer menschenleeren Wüste endlich mal etwas tiefsinniger zugeht. Für Hemsworth-Fans ist ein Unterschied besonders augenfällig: Eben noch war er im neuen „Avengers“ als herrlich schmerbäuchiger, dem Bier zusprechender Superheld zu sehen. Hier hat man das Gefühl, einen nur halb so viel auf die Waage bringenden Hemsworth zu erleben. Neben Liam Neeson macht auch Emma Thompson als taffe Agentin O einen starken Eindruck – Jérôme Boatengs Kurzauftritt indes ist kaum der Rede wert. Angesichts der Fortsetzungswut, die das amerikanische Kino seit Jahren fest im Griff hat, mutet es geradezu bescheiden an, dass es die Science-Fiction-Reihe in beinahe einem Vierteljahrhundert auf (bisher) nur vier Teile gebracht hat. Ein fünfter „MIB“ indessen dürfte nur eine Frage der Zeit sein. Denn auch wenn das Zusammenspiel zwischen Chris Hemsworth und Tessa Thompson partiell noch etwas zu uninspiriert ist, so hinterlassen die beiden Hauptdarsteller in „Men in Black: International“ doch einen auf ziemlich sympathische Art jugendlich-frischen Eindruck.

Der vierte „Men in Black“ ist eine Agenten-Komödie, die diesem Subgenre wenig Neues hinzuzufügen vermag und zudem seltsam unspektakulär und auch ein wenig unterkühlt daherkommt. In diesem, gleichsam britisch anmutenden Understatement jedoch liegt zugleich der Charme des Films begründet.

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