Revolvermann Roland (Idris Elba) will die Welt vor dem Untergang bewahren. Foto: Sony Pictures Quelle: Unbekannt

Von Aleksandra Bakmaz

Esslingen - Kaum einer lehrt uns besser das Fürchten als der Autor Stephen King - und das auch auf der großen Leinwand. Filme wie „Es“ oder „Shining“ gelten als Horror-Klassiker. Nun kommt ein King-Film der etwas anderen Art in die Kinos: „Der dunkle Turm“ ist ein düsteres Fantasy-Abenteuer auf Basis eines der umfangreichsten Werke des weltberühmten Schriftstellers.

In dieser Saga wird Jake (Tom Taylor) in New York von Visionen aus einer anderen Welt heimgesucht, in der ein dunkler Turm das ganze Universum zusammenhält und vom „Mann in Schwarz“ bedroht wird. Der begabte Junge bringt alles, was er sieht, zu Papier. Doch weder seine Mutter noch ihr neuer Mann glauben ihm. Als er durch eine Art Wurmloch aus seinen Visionen in diese endzeitliche Welt gelangt, trifft er den Revolvermann Roland. Er ist der einzige, der verhindern kann, dass der dunkle Turm und mit ihm alle Welten in den Untergang gestürzt werden. Mit Jakes seherischen Fähigkeiten will er den „Mann in Schwarz“ aufspüren und vernichten. Doch Roland will damit nicht nur die Apokalypse verhindern, sondern sich auch für die Auslöschung seiner Familie rächen.

Idris Elba spielt facettenreich die Rolle des gebrochenen Revolverhelden. Mal lässt er ihn egoistisch wirken, mal verletzlich, mal locker und cool - und das, obwohl ihm die dichte Handlung nur wenig Raum für Entfaltung bietet. Das gilt noch mehr für Matthew McConaughey, der als „Mann in Schwarz“ auf der Seite der Bösewichte steht. Er setzt mithilfe seiner Zauberkräfte schon fast mit diabolischer Freude den Menschen und Kreaturen in seiner Umgebung zu und stürzt sie mit puren Worten wie „Hass“ ins Verderben. Als eine Art intergalaktischer David Copperfield reist er durch die Welten und nutzt seine magischen Kräfte, um alles zu töten. Obwohl der Film auf einem achtbändigen Zyklus beruht, den man problemlos als episch bezeichnen kann, ist er auch für Nicht-Buchkenner verständlich. Das kurzweilige Werk von Regisseur Nikolaj Arcel wirft nur Schlaglichter auf Kings Fantasy-Welt und lässt vieles aus. Das dient zwar dem klar erkennbaren roten Faden der Geschichte, könnte aber auch ein paar Buch-Fans enttäuschen.

Ein Revolverheld in einem Fantasy-Abenteuer geschrieben von Horror-Papst Stephen King, mit Matthew McConaughey in der Rolle des Bösen: Klingt abgedreht? Aber es funktioniert.