Esslingen - Eines muss man den Briten lassen: Ihre Fernsehserien sind Klasse. Wer sich richtig gut unterhalten möchte, sollte der BBC-Serie „The Coroner“ einen Blick schenken, deren erste beiden Staffeln bei Polyband auf DVD erschienen sind.
Jane Kennedy (Claire Goose) ist eine erfolgreiche Anwältin. Dass sie vor langer Zeit im malerischen Küstenstädtchen Lighthaven aufgewachsen ist, war lange Zeit nur noch eine Randnotiz in ihren Erinnerungen. Doch nach einer gescheiterten Beziehung sucht Jane einen Neuanfang in ihrer alten Heimat. Dorthin kehrt sie mit ihrer 15-jährigen Tochter Beth (Grace Hogg-Robinson) zurück, um einen Job als Coroner anzunehmen. So nennt man in England und den USA Ermittlungsbeamte, die immer dann gerufen werden, wenn rätselhafte Todesfälle aufzuklären sind. Eigentlich sollte man meinen, dass Janes neuer Job eher ruhig werden dürfte, immerhin gilt Lighthaven nicht gerade als Metropole des Verbrechens. Doch auch das verschlafenste Kaff hat seine Geheimnisse. Und es kommt noch schlimmer: Mit Detective Sergeant Davey Higgins (Matt Bardock) trifft sie einen alten Bekannten wieder, der ihr vor langer Zeit das Herz gebrochen hatte - nun muss sie wohl oder übel mit ihm zusammenarbeiten. Doch für solche Gedanken bleibt Jane nicht viel Zeit: Kaum ist sie angekommen, da wird der 16-jährige Steve tot aufgefunden. Alles spricht für Selbstmord, doch seine Freundin glaubt an Mord. Und auch die Ermittlerin entdeckt Anzeichen dafür, dass Steve nicht von eigener Hand gestorben ist. Denn da gab es schon den einen oder anderen, der nicht gut auf den rebellischen Jungen zu sprechen war.
„The Coroner“ ist eine spannende Krimiserie, die nicht nur von den Fällen lebt, die im Mittelpunkt jeder Folge stehen. Mindestens ebenso reizvoll wie die Geheimnisse der Toten, die es zu lüften gilt, ist die Figur der Ermittlerin, der man so leicht nichts vormachen kann und die in ihrer Heimat nicht nur berufliche Probleme zu lösen hat. Und dass es mit Tochter Beth, Mutter Judith (Beatie Edney) und ihrem Ex-Lover Davey drei Menschen gibt, mit denen Jane etwas Besonderes verbindet, macht die Konstellation noch interessanter.