Über die Brück‘: Radler im Oberen Donautal zwischen Beuron und Thiergarten. Foto: Panitz Quelle: Unbekannt

Von Jakob Panitz

Es ist eine der schönsten Flusslandschaften Europas - und es beginnt da, wo die Donau die Biege macht, beim Donaudurchbruch in der Nähe von Fridingen (Kreis Tuttlingen). Flankiert von bis zu 200 Meter hohen Kalkfelsen windet sich die junge Donau Sigmaringen zu - fast wie im Grand Canyon. Es geht vorbei an Schloss Werenwag und Burg Wildenstein - und zwar entweder mitten auf dem Fluss beim Kanu-/Kajakfahren, neben dem Fluss beim Radeln oder auch beim Wandern auf den Wegen entlang der Felskante.

Donaubergland wird die Region im touristischen Sinne genannt. Wandern, Radeln und Paddeln ist hier bei Urlaubern angesagt, die aktiv sein und die Natur genießen wollen. Es ist auch die Region des Naturparks Obere Donau, der noch zur Schwäbischen Alb gehört. Auch Gipfelstürmer kommen hier auf ihre Kosten: Ganz in der Nähe sind die mit rund 1000 Metern zehn höchsten Berge der Schwäbischen Alb, auch die „Region der 10 Tausender“ genannt. Wer gerne wandert und spektakuläre Ausblicke genießen will, ist hier richtig.

Einige der schönsten Blicke auf das Obere Donautal hat man vom Eichfelsen und vom Spaltfels bei Irndorf sowie vom Knopfmacherfelsen und Stiegelesfelsen bei Fridingen. Hier liegt einem die Donau zu Füßen - und vom Spaltfels und Knopfmacherfelsen hat man zusätzlich einen Blick auf das sehenswerte Kloster Beuron.

Erlebnisse der besonderen Art

Donau pur vermittelt das Kanu- oder Kajakfahren ab Hausen im Tal, bei Beuron. Angesichts des hier ruhig fließenden Flusses ist dies auch gut für Familien machbar. Kein Lärm, etwa von Motorbooten stört die Idylle, denn diese sind ebenso wenig zugelassen wie Musikgeräte aller Art. Dabei gilt die Devise auf der Flussmitte zu fahren, um die im Uferbereich brütenden Vögel nicht zu stören. Da kann es dann schon mal sein, dass ein Biber den Weg kreuzt, der von Ufer zu Ufer unterwegs ist. Auf den rund 21 Kilometern bis Sigmaringen sind das Erlebnisse der besonderen Art.

Trotzdem: An erster Stelle der Erholungsaktivitäten im Naturpark steht das Wandern und Radeln. Rund 5000 Kilometer Wanderwege, darunter mehrere zertifizierte Fernwanderwege sowie zahlreiche Rastplätze und Spielplätze laden im Donaubergland ein.

Nicht minder attraktiv ist das Radwandern. Von Immendingen bis Ertingen verläuft der Donau-Radwanderweg Donaueschingen-Passau auf einer Länge von 96 Kilometern im Naturparkgebiet. Weitere markierte Radwanderwege führen zum Beispiel durch das Bära- und Laucherttal, über die Albhochfläche und in Richtung Bodensee.

Wildes Zelten ist im Naturpark Obere Donau ebenso verboten wie das Grillen abseits der dafür ausgewiesenen Feuerstellen. Doch es gibt unterwegs genügend Möglichkeiten, sich vergleichsweise kostengünstig zu verpflegen, beziehungsweise zu übernachten. Trotz der einzigartigen Erlebnisregion sind die Preise (bisher) noch sehr moderat.

Einige Unterkünfte bieten auch Arrangements für Wandern ohne Gepäck und/oder einen Hol- und Bringservice. Auch begleitete Wanderungen sind im Programm, damit die Touren auch sicher zu den „schönsten Felsen Süddeutschlands“ und wieder zurück führen.

Anfahrt, Tipps, kontakt und wissenswertes

Von Esslingen bis Tuttlingen sind es über A8 und A81 circa 140 Kilometer.

Das Donaubergland wird von der gleichnamigen Tourismusgesellschaft vermarktet, an der alle Kommunen im Landkreis Tuttlingen und viele Gastronomiebetriebe sowie die Erzabtei Beuron beteiligt sind. Namhafte Industriebetriebe und Weltfirmen sind Sponsoren, darunter auch die Daimler AG, die eine Wegepatenschaft bei Immendingen übernommen hat.

Der Einstieg für Bootsfahrten von Hausen im Tal bis Sigmaringen (21 Kilometer, mehrere Ausstiege unterwegs), ist an bestimmten Stellen vom 1. Mai bis Anfang Oktober erlaubt (9 bis 14 Uhr). Dabei muss der in Beuron gemessene Flusspegel zwischen 53 und 140 Zentimetern liegen.

Im Oberen Donautal gibt es mehrere Bootsvermieter (pro Tag ab circa 25 Euro/Familie 65 Euro). Wer mit eigenem Boot fahren will, benötigt einen Befahrungsschein (3 Euro/Tag), erhältlich etwa bei der Donautal-Touristik in Hausen im Tal. Frühe Anmeldung ist in jedem Fall nötig (Tel. 07466/1525). Einen E-Bike-Verleih gibt es im Talhof Donautal, bei Beuron (Tel. 07579/ 9339009, auch Übernachtung).

Ein Phänomen sind die Donauversickerungsstellen bei Immendingen und Fridingen. Hier verliert die Donau an manchen Stellen des Untergrundes an bis zu 200 Tagen ihr gesamtes Wasser. Das versickerte Wasser tritt in der zwölf Kilometer entfernten Aachquelle wieder aus - und fließt dem Rhein zu.

Auch besuchenswert: Das Freilichtmuseum bei Neuhausen ob Eck, mit 25 historischen Gebäuden der Region (April bis Oktober). - Im Wald bei Meßkirch bauen Handwerker mit mittelalterlichen Methoden „Campus Galli“ auf, ein karolingisches Kloster aus dem 9. Jahrhundert.

Internet: www.donaubergland.de