Tarnung durch Licht: Iago Leonardo hat dieses außergewöhnliche Bild bei der Isla Contoy vor der Küste Yucatáns augenommen. Foto: Museum/oh Quelle: Unbekannt

Von Kerstin Dannath

Göppingen - Wer ihnen zu lange in ihre großen, dunklen Augen schaut, wird automatisch infiziert: Alpakas sind faszinierende Nutztiere und vor allem für ihre sehr feine und warme Wolle berühmt. Morgen und am Sonntag dreht sich in der Werfthalle in Göppingen bei der 9. Internationalen Alpaka-Show der Alpaca Association (AAeV) wieder alles um die etwas kleineren Verwandten der Lamas.

„Bei der Show bringen die Züchter ihre besten Tiere und die werden hinsichtlich Farbe und Körperbau von einem internationalen Richter bewertet“, erklärt der AAeV-Vorsitzende Herbert Ruch aus Gomadingen. Es gibt zwei Alpakatypen, das Huacaya und das Suri, diese werden seit tausenden von Jahren wegen ihrer Edelfaser gezüchtet. Die Vliesfarben reichen von beige, weiß, braun, grau bis zum tiefstem schwarz. Die Faser ist begehrt wegen ihrer Feinheit, Weichheit und ihres Glanzes. Die Wolle des Alpakas hält die Wärme fünfmal besser als Schafwollgarne. Alpaka enthält kein Lanolin und ist daher optimal für Allergiker geeignet. Die Alpakas gehören heute zu den kostbarsten Edelfaserproduzenten der Welt.

„Alpaka-Wolle ist die wertvollste Naturfaser die es gibt“, bestätigt Ruch, der selbst eine Herde auf seiner Farm hält. Zudem haben die friedlichen Alpakas wegen ihres Haus- und Begleittiercharakters auch immer größere Bedeutung in der tiergestützten Therapie von behinderten Menschen. „Wir haben immer viele Besucher auf unserer Farm und für die ist es, egal ob Groß oder Klein, immer ein tolles Erlebnis auf Tuchfühlung mit den Tieren zu gehen“, so der AAeV-Präsident. Die Alpaca Association richtet die Show für Züchter, aber auch für Besucher aus. „Wir wollen was für den Bekanntheitsgrad tun und zeigen, worauf es bei der Zucht ankommt“, sagt Ruch. „Das Fell zählt bei der Bewertung der Tiere zu 50 Prozent“, erklärt er weiter, „Ausschlaggebend sind Wollmenge, Farbreinheit und die Feinheit der Faser.“ Insgesamt gibt es 16 verschiedene Farben, beim Vlies wird zwischen den Suris und Huacayas unterschieden. Die nach unten hängenden Fasern der Suris erinnern an Rasta-Locken, während die Huacayas mit ihrem rundum kuschelige, gecrimptem Fell eher wie zu groß geratene Pudel wirken.

In Göppingen sind rund 200 Alpakas gemeldet. Neben der Show gibt es auch diverse Verkaufsstände, an denen Erzeugnisse aus Alpaka-Wolle angeboten werden. Erwartet werden rund 1500 Besucher. „Aber wenn es mehr werden, sind wir auch nicht böse“, lacht Ruch, „Es sind einfach tolle Tiere und es ist für die Besucher immer ein großartiges Aha-Erlebnis einfach mal ein Alpaka anzufassen.“

Am Sonntag gibt es obendrein ein Kinderprogramm mit Kamelen und Alpakas, filzen mit Alpaka-Wolle, töpfern und Kinderschminken. Der Eintritt kostet 4 Euro, Kinder bis 12 Jahre sind frei. Geöffnet ist die Alpaka-Show morgen von 13 bis 18 Uhr und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.

www.aaev.de