Berlin - In Berlin fanden die Deutschen Meisterschaften Poomsae (Formen im Taekwondo) statt. Aus der Leistungseinheit der Taekwondo Sportschule Baygün e. V. aus Hedelfingen starteten für den Landeskader Baden-Württemberg die vier besten Poomsaeläufer - und brachten wie erhofft zwei Meistertitel mit nach Stuttgart.

Eine lange Turniersaison neigt sich für das Poomsaeteam von Trainier Ramazan Baygün dem Ende zu. Die ehrgeizigen Sportler aus Hedelfingen blicken in diesem Jahr wieder auf zahlreiche Turniere zurück, die sie mit herausragenden Erfolgen absolvierten und ein ums andere Mal ihre Leistungsstärke bewiesen.

Die Teilnahme an der Deutschen Meisterschaft war für die vier Jugendlichen der Höhepunkt und auch das letzte große Turnier für dieses Jahr. Dieser Wettkampf war auch nicht zuletzt deshalb ein besonderes Erlebnis, da es sich um ein offizielles DTU-Turnier handelte, bei dem sich auch die Elite des deutschen Poomsae-Nationalteams zeigte und auch Bundestrainer Hado Yun, der seine Nachwuchssportler beobachtete. Einer dieser Nachwuchstalente ist der Stuttgarter Patrick Kuzenko, für den die Teilnahme an der Europameisterschaft 2017 das nächste große Ziel ist. Patrick Kuzenko ging als Ranglistenerster seiner Altersklasse als klarer Favorit im Einzellauf an den Start und dominierte von Beginn an mit fehlerfreien Läufen seine Disziplin. Er erreichte mit Leichtigkeit die Finalrunde und freute sich riesig über die Goldmedaille.

Ihre Darbietungen im Paarlauf vergoldeten sich Patrick Kuzenko und seine Poomsae-Partnerin Julia Nufer (Deutsche Vizemeisterin Freestyle 2015) ebenso überragend wie fehlerfrei. Auch über diesen Meistertitel freut sich Trainer Ramazan Baygün sehr: „Ich bin sehr glücklich über diesen Erfolg und stolz auf unsere beiden Deutschen Meister. Die Wettkämpfe in ihrer Altersklasse (bis 14 Jahre) sind stark besetzt, sowohl quantitativ als auch qualitativ. Und auf Bundesebene liegt die Messlatte besonders hoch, da kommt es bei der Bewertung auf Zehntel an, um die nächste Runde zu erreichen.“

Julia Nufer, Merve Baygün und Dominik Kuzenko starteten ebenfalls im Einzellauf, konnten aber keinen Medaillenplatz erreichen. Dennoch können sie mit dem Erreichten sehr zufrieden sein. Dominik Kuzenko platzierte sich im Finale auf einem starken 6. Platz, das lässt fürs nächste Jahr auf mehr hoffen.

Julia Nufer musste sich im Einzellauf im Halbfinale geschlagen geben. Sie schied unglücklich aus, es fehlte nur ein Zehntel für die Finalrunde. Dennoch kann auch sie zufrieden sein, denn sie zeigte sich in Topform mit fehlerfreien Präsentationen, musste sich aber einer ebenfalls starken Konkurrenz stellen.

Für Merve Baygün, die in der mit 30 Teilnehmerinnen am stärksten besetzten Leistungsklasse der 15 bis 17 Jahren im Einzel lief, war es in diesem Wettbewerb besonders schwer. Sie konnte ihre sonst so konstant hervorragende Leistung dieses Mal nicht abrufen und schied bereits in der Vorrunde aus.

Bei Turnieren auf diesem Leistungsniveau werden die zu laufenden Formen erst am Vorabend des Turniers bekannt gegeben. Das Poomsaesystem setzt sich aus 16 verschiedenen Formen zusammen und ist als Kampf gegen einen imaginären Gegner zu verstehen. Unter den strengen Blicken von fünf Kampfrichtern werden im Wettkampf sowohl die Präzision der Ausführung als auch die Dynamik sowie der Ausdruck der Präsentation bewertet. Ramazan Baygün