Quelle: Unbekannt

Wöschbach - Große Bühne zum Saisonauftakt: Knapp 100 Zuschauer in der kleinen Sporthalle in Wöschbach (bei Karlsruhe) verfolgten das Duell zwischen dem heimischen TTC Wöschbach und dem letztjährigen Drittligisten DJK Sportbund Stuttgart. Die hoch ambitionierten Gastgeber siegten nach dreieinhalb Stunden gemessen an den Leistungen etwas zu deutlich mit 9:3.

„Da hätten wir mehr rausholen können“, zeigte sich Sportbunds neuer Spielertrainer Sven Happek nach dem Marathon-Duell enttäuscht. Und in der Tat war angesichts von drei Fünf-Satz-Niederlagen mehr drin.

Manko auf Stuttgarter Seite waren die Doppel zum Auftakt: Das neu gebildete Spitzendoppel Dauud Cheaib/Sven Happek blieb ohne Satzgewinn gegen Fu Yong/Stusek. Auch Jonas Becker/Daniel Hartmann unterlagen erwartungsgemäß gegen Mazunov/Husnik mit 0:3. Erst Sportbunds Doppel drei, Dapo Akiode/Gabriel Gaa, bäumte sich nach verlorenem Auftaktsatz gegen Troka/Füllner auf und verkürzte mit ihrem 3:1-Sieg auf 1:2 aus Gästesicht. Tragische Figur auf Sportbund-Seite war Dauud Cheaib. Der Neuzugang und gleichzeitig Rückkehr, der mit neun Jahren das Tischtennis-ABC beim Sportbund gelernt hatte, lieferte in beiden Einzeln Sport vom Feinsten, unterlag gegen zwei starke Profis der Wöschbacher. Zunächst holte er gegen Fu Yong einen 0:2-Satzrückstand auf, verkürzte dann ein 2:8 im 5. Satz auf 7:8, bevor der clevere Chinese mit einem spektakulären Vorhand-Zieher konterte und das Spiel mit 11:8 gewann. In Einzel Nummer zwei umgekehrte Vorzeichen für Cheaib: Gegen den ehemaligen Vizeweltmeister im Doppel, Dimitri Mazunov, gewann er die ersten beiden Sätze. Doch der russische Routinier hielt dagegen und gewann das mit vielen hochklassigen Ballwechseln gespickte Duell mit 3:2. In Satz vier stand Cheaib bei 10:10 zwei Bälle vor dem Matchgewinn. Auch Sportbunds neuer Spielertrainer Happek lieferte den gleichen Konkurrenten enge Spiele. Besonders Mazunov musste beim Vier-Satz-Sieg alles aus sich herausholen, um Happek zu besiegen. Symptomatisch: Nach einer Rally von über 40 Schlägen, als Happek in der Ballonabwehr stand, nahm Mazunov eine Auszeit - er bekam schlicht und einfach keine Luft mehr. Dies brachte Happek ebenso wie sein knappes 0:3 gegen Fu Yong jedoch keine Punkte. Auch im mittleren Paarkreuz stand dem Sportbund mit Wöschbachs Neuzugang Husnik ein unüberwindbares Hindernis im Weg. Der Tscheche besiegte zunächst den starken Daniel Hartmann mit 3:0, wobei dieser in zwei Durchgängen jeweils Satzball hatte. Im Duell gegen Sportbunds Neuzugang Jonas Becker musste Husnik dann alle Register ziehen. Nachdem Becker ein 0:2 egalisierte hatte, steigerte sich Husnik und produzierte im 5. Satz nur noch einen einzigen Fehler, siegte 11:4. Zuvor hatte Becker den starken Polen Troka mit 3:1 besiegt, dabei gezeigt, welches Potenzial in ihm steckt. Becker danach: „Nach der kurzen Vorbereitung bin ich zufrieden.“ Er war erst wenige Tage zuvor von einem halbjährigen Studien-Auslandsaufenthalt zurückgekommen. Nicht die erhoffte Punkt-Ausbeute holte der Sportbund im hinteren Paarkreuz. Zwar gewann Rückkehrer Gabriel Gaa mit einem 3:1-Arbeitssieg gegen Füllner. Dabei holte er vorentscheidend einen Fünf-Punkte-Rückstand im 3. Satz auf. Doch Dapo Akiode fand gegen Stusek in keiner Phase zu seinem Spiel, war nach dem glatten 0:3 tief enttäuscht. Mit ähnlichem Gefühl verließ auch das Sportbund-Team nach der - zu hohen - 3:9-Niederlage die Halle. Thomas Walter