PSV-Fechterin Zsófia Posgay im Finale (gelbe Maske) in Aktion. Ihre Vereinskameradinnen Sandra Scherer (rechts) und Marie-Louise Frey schauen gespannt zu. Foto: PSV Quelle: Unbekannt

Stralsund - Mit einer faustdicken Überraschung kehrten die Florettfechterinnen des PSV Stuttgart - Sandra Scherer, Marie-Louise Frey und Zsófia Posgay - vom Finale des Deutschlandpokals aus Stralsund zurück. Ganz oben auf dem Siegerpodest standen die PSV-Girls und strahlten natürlich um die Wette.

„Mit diesem Erfolg hatten wir nicht gerechnet“, kommentierte Trainer Michael Kühner die Leistung seiner Frauen, „hatten wir im Vorfeld doch erhebliche Schwierigkeiten, eine schlagkräftige Mannschaft zu stellen“. Die Jungs Jan Marco Amrein, Jassir Hickel und Matthias Pribik rundeten das erfolgreiche Wochenende mit einem 4. Platz in der Herrenkonkurrenz ab.

Bereits das erste Los mit Berlin bescherte den PSV-Athletinnen eine fast unlösbare Aufgabe. Der SC Berlin war in starker Besetzung angetreten und Topfavorit auf den Pokalsieg. Furios starteten die Stuttgarterinnen und lagen nach den ersten fünf Gefechten mit 25:16 in Front. Dann allerdings legten die Berlinerinnen eine Aufholjagd hin und vor dem letzten Kampf lag Posgay mit 34:40 in Rückstand und musste gegen die stärkste Berlinerin, die ehemalige C-Kader Fechterin Schult, antreten. Aber die 17-jährige PSVlerin hatte einen Traumtag erwischt. Treffer um Treffer holte sie auf und am Ende stand es 45:42 für den PSV Stuttgart. Mit dem FC Leipzig als Halbfinalgegner machten es die Fechterinnen aus der Cannstatter Medaillenschmiede noch spannender. 37:40 stand es, als Posgay wieder zum letzten Gefecht auf die Planche ging. Und dieser Kampf zehrte noch mehr an den Nerven. 44:41 führte bereits Leipzig, als Zsófia Posgay ihren Turbo zündete und mit 45:44 auch diesen Kampf für den PSV ins Trockene brachte. Entspannter ging es im Finale gegen die Damen vom FC Schkeuditz zu. Zum ersten Mal hatte Posgay einen Treffer Vorsprung vor dem letzten Gefecht. Und sie ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Souverän, zielstrebig und nervenstark machte sie mit einem 45:40-Sieg den Triumph für die PSV-Fechterinnen perfekt.

Auch die Jungs starteten erfolgreich. Im Auftaktmatch eliminierten sie Moers mit 45:44 und schon hofften die PSVler, dass sie einen ähnlichen Siegeszug wie die Frauen hinlegen würden. Im Halbfinale setzte es jedoch eine klare 26:45-Niederlage, von der sich die Jungs nicht mehr erholten. Zwar stand es vor dem letzen Gefecht im Kampf um Bronze gegen die Fechter aus Halle 37:37, aber Schlussfechter Hickel zeigte Nerven und mit 43:45 schrammten die Herren an einem Podestplatz vorbei.

Nachdem die PSV-Frauen im letzten Jahr überraschend den Pokal nach viermaligem Gewinn abgeben mussten, ziert nun die Siegestrophäe wieder für ein Jahr den Pokalschrank in der Fechthalle im Nachwuchsleistungszentrum am Cannstatter Neckarpark.

Michael Kühner