Jonas Becker präsentierte sich einmal mehr in Top-Form und holte alle drei möglichen Punkte für den Sportbund beim Auswärtssieg in Wehrden. Foto: Arnold Quelle: Unbekannt

Wehrden - Auf Platz 4 überwintert das Team des DJK Sportbund Stuttgart nach einem fulminanten 9:3-Auswärtssieg beim TTC Wehrden (Saarland). Die Gastgeber des in Völklingen ausgetragenen Abschluss-Spiels der Vorrunde waren durch das Fehlen ihrer Nummer eins, dem Russen Maxim Chaplygin, der bis Donnerstag bei der Jugend-WM in Kapstadt im Einsatz war, entscheidend geschwächt.

Zudem gewann das Team aus dem Stuttgarter Osten fünf der sieben Fünfsatzspiele und siegte in allen drei Eröffnungsdoppeln knapp. Mit 10:8 schließt der Sportbund die Vorrunde nun ab und hat vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz.

„Wir haben fast das Maximum in der Vorrunde herausgeholt“, lautete unisono das Fazit aller Spieler nach dieser ersten Halbzeit der Saison. Und tatsächlich: Gegen die drei „Großen“ Wöschbach, Kaiserslautern und Kornwestheim gab es Niederlagen - wobei darunter kein „Abschuss“ zu verzeichnen war. Gegen alle anderen Teams wurde nicht verloren, nur bei den Unentschieden in Gröningen und gegen Freiburg gelang kein Sieg.

Und auch in Wehrden zeigte das Team eine starke kämpferische, mannschaftlich geschlossene Leistung. Bester Beweis: Wie schon in der ganzen Vorrunde waren die Doppel die Trumpfkarte des Sportbunds. Alle drei Doppel gingen an die Stuttgarter, die bei einer negativen Einzelbilanz in den ersten neun Saisonspielen (45:49-Siege) eine überragende Doppelbilanz (20:11) aufweisen - nahezu identisch mit den drei Topteams der Liga. Dabei mussten sowohl Dauud Cheaib/Gabriel Gaa als auch Alexander Frank/Dapo Akiode über die volle Distanz von fünf Sätzen, Sven Happek/Jonas Becker siegten in vier. Die Vorentscheidung war nach einer Stunde damit bereits gefallen, Wehrdens Risiko-Aufstellung, das Spitzen-Duo auf Nummer zwei zu stellen, war nicht aufgegangen. Kurze Zeit später sah es gar nach einem klaren Sieg für die Schwaben aus: Spielertrainer Sven Happek lieferte seine wohl beste Saisonleistung, als er gegen den slowenischen Top-Mann Ludvik Persolja (14:1-Bilanz) die ersten beiden Sätze gewann. Doch der wehrte sich und siegte mit seinem zunehmend aggressiveren Spiel mit 11:9 im fünften Satz - ein hochklassiges Duell. Den alten Abstand stellte wieder Dauud Cheaib her, der seinem Kontrahenten Arnoldas Domeika mit sicherem Blockspiel in vier Sätzen keine Chance ließ. Es folgte ein erneut starker Auftritt von Jonas Becker: Gegen Fabian Freytag schaltete er nach verlorenem ersten Satz einen Gang hoch und siegte noch sicher mit 3:1-Sätzen. Ganz anders Teamkollege Alexander Frank, der seit Wochen mit knappen Einzelniederlagen zu kämpfen hat. Gegen Michael Schwarz zeichnete sich eine erneute Niederlage ab. Nach zwei verlorenen Auftaktsätzen stellte er sein Aufschlagspiel um und kämpfte um jeden Ball. Es reichte für den seit 15 Jahren im Sportbund-Team aktiven Frank mit drei 11:8-Erfolgen. Die entscheidende 6:1-Führung für die Gäste war geschafft. Gleichzeitig hatte Frank die Hitchcock-Zeit der Krimis eingeleitet. Sowohl Ersatzmann Dapo Akiode (gegen Jan-Philip Becker) als auch Gabriel Gaa (gegen Lukas Kurfer) mussten einem 1:2-Satzrückstand hinterherlaufen. Doch mit der hohen Gesamtführung und einem auch von der Bank energisch anfeuernden Team im Rücken gelang es beiden, sich in fünf knappen Sätzen durchzusetzen. Die 8:1-Führung war gleichbedeutend mit der endgültigen Entscheidung. Wehrden gelang durch ihr starkes Spitzenpaarkreuz lediglich noch eine Verkürzung auf 3:8. Dauud Cheaib führte gegen Ludvik Persolja zwar schnell mit 7:1, blieb jedoch bei seiner Vier-Satz-Niederlage völlig chancenlos. Anders Teamkollege Sven Happek. Erneut kämpfte er unverdrossen, holte gegen Arnoldas Domeika zweimal einen Satzrückstand auf. Doch im Entscheidungsdurchgang drängte der Lette den Stuttgarter Spielertrainer mit knallharten Schlägen immer wieder ans Ende der Box und siegte 11:4. Kurz zuvor hatte am Nebentisch bereits Jonas Becker im Duell mit Michael Schwarz alles klar gemacht und mit seinem überdeutlichen 3:0 den neunten Punkt für die Gäste geholt.

Jubel und Zufriedenheit auch bei der anschließenden Weihnachtsfeier: „Bei allen Schwierigkeiten im Drumherum und der jetzt reduzierten Trainingsgruppe, haben wir es gemeinsam geschafft, in jedem Spiel das Beste herauszuholen und bis auf einen Punkt gegen Freiburg auch die optimale Punktausbeute zu ergattern“, blickte Mannschaftsführer Thomas Walter auf die Vorrunde zurück. Nach dem Trainingslager geht es am 21. Januar zum Auftakt der Rückrunde zu Hause gegen Herbstmeister TTC Wöschbach. Dann wird es auch Veränderungen in der Mannschaftsaufstellung geben: Jonas Becker hat sich ins vordere Paarkreuz gespielt. Die Position sechs ist nach einer Vereins-Besprechung noch zu besetzen.Thomas Walter