Ulm - In der Regionalliga Baden-Württemberg waren die Basketball des ESV Rot Weiß Stuttgart zu Gast bei der TuS Urspringschule. Und erneut unterlagen die Cannstatter, dieses Mal mit 69:102.

Das Basketball Internat nahe Ulm verfügt über unglaubliches Potenzial an jungen Spielern, aber man weiß eben auch nie, mit welcher Mannschaft werden die „Urspringer“ antreten. Da es an diesem Wochenende keine Spiele in der Pro A, quasi der 2. Basketball Bundesliga, gegeben hatte, ereilte nun ausgerechnet die krisengeschüttelten Cannstatter das Schicksal, gegen die bestmögliche Besetzung antreten zu dürfen. Die Aussichten auf einen lang ersehnten Sieg waren damit schon zu Beginn eher klein. Doch die Spieler um Kapitän da Silva zeigten sich zunächst unbeeindruckt von der körperlichen Überlegenheit der Gastgeber. Getreu dem Motto „jedes Spiel muss erst einmal gespielt werden“ , nahmen sie die Herausforderung an und gestalteten die erste Halbzeit absolut ausgeglichen. Allen voran Simon Brisedou, der einen sehr guten Tag erwischte, verstanden es, die Gäste aus der Landeshauptstadt durch schnelle Tempogegenstöße und gut herausgespielte Würfe, das Spiel eng zu gestalten. Auch Colin Anwender und Alex Feldberg kamen gut in die Partie, so dass der „versteckte“ Klassenunterschied bis zur Halbzeit kaum deutlich wurde. 48:41 zeigte die Anzeigetafel zu diesem Zeitpunkt. Ein Sieben-Punkte-Rückstand ist im Basketball bekanntlich nichts. Das gab den Gästen Mut für die zweite Hälfte.

Dass die Rot-Weißen der Intensität und der kraftraubenden Verteidigungsarbeit der ersten Hälfte irgendwann Tribut zollen mussten, wurde leider dafür nach der Pause umso deutlicher. Bereits nach dem dritten Viertel lagen die Schützlinge von Trainer Chris Ferguson mit 18 Punkten zurück und konnten sich immer seltener gegen die „Riesen“ der Hausherren unter dem Korb behaupten. Die wiederum nutzten ihre Überlegenheit nun konsequent aus und mit größer werdendem Abstand, schmolz auch der Widerstand der Stuttgarter. Leider wurde einmal mehr deutlich, dass die 2. Garde auf der Bank den Startern nicht die nötigen Verschnaufpausen geben kann, ohne das Spiel aus den Händen zu geben. Auch die Jugendspieler, die immer voll engagiert und motiviert zu Werke gehen, haben noch nicht die Qualität, hier das Ruder zu übernehmen.

Am Ende stand die zwar beste Leistung der vergangenen Wochen, ja wahrscheinlich sogar der bisherigen Saison zu Buche, aber das Spiel ging dennoch mit 102:69 verloren, gegen einen Gegner, der aber das Beste aufbieten musste, was er hatte, um als Sieger vom Feld zu gehen. Somit bleibt es ein weiter Weg über die Rückrunde bis zum Klassenerhalt. Aber Trainer und Spieler sind voll überzeugt, dass dieser gelingen kann. Mit einem Sieg am kommenden Sonntag, 16.30 Uhr, in heimischer Halle gegen die ebenfalls nicht gut gestarteten Reutlinger Aufsteiger, könnten die Weichen hierfür in die richtige Richtung gestellt werden.

Für Rot-Weiß Stuttgart waren im Einsatz: Simon Brisedou (18 Punkte/3 Dreier), Colin Anwender (14) Cyril da Silva (13/1), Alexander Feldberg (10), Achim Jesser (4,) Japhet Mahari (3), Enes Simsek (3), Jonathan Tunga (2), Daniel Wetlesen (2), Cristian Florea.

Enrico Laue