Münster - „Hier regiert die TSG“ - sangen die zahlreich mitgekommenen Fans des TSG Nattheim nach dem letzten Kampf: Der Tabellenvorletzte gewann beim Letzten TSV Münster mit 18:16 und hat sich damit den Klassenerhalt gesichert. Für den TSV Münster heißt es nach zwei Jahren indes wieder Abschied nehmen von der Verbandsliga. Das Team gab im letzten Heimkampf aber nochmals alles und begeisterte den heimischen Anhang.

Von Torsten Streib

Im Hinkampf unterlag der TSV in Nattheim mit 14:18. Vor dem Kampf war deshalb klar, dass die Münsterer entweder mit fünf Punkten Unterschied oder mit einem höheren Vier-Punkte-Unterschied als 18:14 gewinnen müssen, um auch in der nächsten Runde noch in der Verbandsliga ringen zu können. Sowohl TSV-Abteilungsleiter Andreas Lorch als auch der verletzte Trainer Dogan Alkan wussten vor dem Kampf um die Schwere dieser Aufgabe. „Es wird nicht einfach, aber die Mannschaft wird alles geben, um es vielleicht doch noch zu packen“, sagten die beiden unisono. Und tatsächlich, bis zum letzten Duell bewahrten die Münsterer sich noch die Chance auf den möglichen, höheren Vier-Punkte-Unterschied-Sieg. Die Anzeige zeigte den Gleichstand von 16:16 und die Aufgabe für den Münsterer Daniel Gleich in der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm, Freistil, war klar: Er musste Tobias Kuhn entweder schultern oder durch technische Überlegenheit besiegen, um die für den Klassenerhalt wichtigen vier Zähler zu ergattern. Gleich ging prompt mit 2:0 in Führung. Doch Kuhn hielt dagegen, glich aus und ging in Führung. Gleich versuchte dagegenzuhalten, konnte die 5:9-Punkteniederlage und den Gesamtsieg der Gäste mit 18:16 beziehungsweise den Münsterer Abstieg aber nicht verhindern. „Es ist natürlich schade, dass wir abgestiegen sind, aber das Team hat überzeugt und unseren Fans nochmals guten Ringersport geboten“, sagte Lorch und fügte hinzu: „In der Landesliga werden die Kämpfe im Allgemeinen wieder spannender und wir werden sicherlich auch wieder deutlich häufiger gewinnen.“

Die ganze Saison stand für die Münsterer unter keinem guten Stern. „Hätten wir einigermaßen in Vollbesetzung antreten können, dann wären wir mit Sicherheit nicht abgestiegen“, weiß denn auch Alkan. Der Schwergewichtler selbst hatte aufgrund einer Verletzung nur wenige Einsätze. Eric Vogt, im Vorjahr Punktelieferant in der 86er-Klasse, verletzte sich vor der Runde schwer und konnte gar nicht eingesetzt werden, Daniel-Matthias Hofholzholz bestritt wegen Bandscheibenproblemen gegen Nattheim erst seinen ersten Kampf. Jan Schwarz konzentrierte sich dieses Mal mehr auf Fußball als aufs Ringen und trat gar nicht auf die Matte. „Das sind für uns wichtige Athleten, die kann man nicht so einfach ersetzen.“ Zudem startete man - so auch gegen Nattheim - fast bei jedem Kampf mit einem 0:4-Rückstand - die Klasse 66 A, Griechisch-römisch, konnte nicht besetzt werden. Dennoch boten die Münsterer Nattheim einen erbitterten Fight und für die Hausherren punkteten nach starken Auftritten Florin Cutitaru, Alin Spiridon, Tobias Bulgrin (alle vier Punkte) sowie Daniel-Matthias Hofholz und Panagiotis Macris (beide je zwei Punkte).

Die Kämpfe im Überblick

57 KG, Griechisch-römisch: Florin Cutitaru - Muhammed Tasdelen 16:0-Überlegenheitssieg nach 1.32 Minute - 4:0 für Münster. 130 Kg., Freistil: Julian Bulgrin - Balazs Juhasz Schultersieg Juhasz nach 1.18 Minute - 4:4. 61 Kg., Freistil: Alin Spiridon - Akif Senn 18:3-Überlegenheitsieg nach 5.08 Minuten - 8:4. 98 Kg., Gr.-röm: Tobias Bulgrin - Martin Rößler 16:0 - Überlegenheitssieg nach 4.25 Minuten - 12:4. 86 Kg., Freistil, Daniel-Matthias Hofholz - Julian Fauth 10:6 - 14:4. 66 Kg., Gr-röm: Bernhard Amann (Nattheim) kampfloser Sieger - 14:8. 66 Kg., Freistil: Victor Coelho - Martin Maurer 0:16 - Überlegenheitssieg - 14:12. 86 Kg., Gr.-röm.: Panagiotis Macris - Andreas Wiedemann 12:9 - 16:12. 75 Kg., Gr.-röm.: Pascal Späth - Jürgen Hartung, Schultersieg Hartung nach 1.31 Minute - 16:16. 75 Kg., Freistil: Daniel Gleich - Tobias Kuhn 5:9 - Endstand 18:16 für Nattheim.