Colin Anwender (rechts) beim Wurf. Für ihn und den ESV Rot-Weiß Stuttgart steht der Endspurt um den Klassenerhalt an. Drei Spiele sind in der Regionalliga noch zu absolvieren.Archiv Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Bad Cannstatt - Drei Spieltage stehen in der Regionalliga noch aus. Drei Spiele, bei denen es für die Korbjäger des ESV Rot-Weiß Stuttgart um alles geht und noch alles möglich ist: der Abstieg, die Relegation und sogar noch der direkte Klassenverbleib. „Wir bleiben weiterhin positiv“, sagt Abteilungsleiter Enrico Laue und hofft morgen (16.30 Uhr, Sporthalle Elly-Heuss-Knapp-Gymnasium) auf einen Sieg des Vorletzten im Heimspiel gegen die SG Mannheim.

Von Torsten Streib

Es begann gut für die Korbjäger des ESV Rot-Weiß Stuttgart um Trainer Christopher Ferguson. Die als Titelaspirant gehandelte KKK Haiterbach - aktuell Platz 6 - wurde zum Saisonauftakt besiegt. Ein kurzes Strohfeuer, wie sich zeigen sollte, danach waren die Leistungen schwach. Woche für Woche rutschte die Red Heat - wie sich die Cannstatter auch nennen - tiefer und tiefer in der Tabelle, stellenweise sogar bis auf den letzten Rang.

Es gibt mehrere Gründe, warum aus dem geplanten Mitspielen in der vorderen Region nichts wurde, man vielmehr dick am anderen Ende der Tabelle mitmischt. „Unsere Abgänge konnten leider nicht so kompensiert werden, wie wir uns das vorgestellt haben“, führt Laue an. So mancher Neuzugang habe die Qualität nicht gehabt, die man sich erhoffte, oder hatte Probleme, sich in der neuen Umgebung zu akklimatisieren. „Mancher Akteur kam aus dem Ausland nach Stuttgart und hat sich nicht schnell genug eingewöhnt und abseits des Sports Fuß fassen können, was sich auch auf die Leistung ausgewirkt hat“, so Laue weiter. Zudem war das Team spielerisch zwar stark, aber körperlich sehr klein. Direkt unter den Körben hatten meist die Gegner die Hoheit, was „auf die ganze Spielzeit gesehen häufig ein Grund für Niederlagen war“. Rot-Weiß reagierte und verpflichtete im Winter den 2,08 Meter großen Martin Crnjak. „Mit ihm wurde es besser.“

Drei Spieltage vor Schluss steht Rot-Weiß nun auf dem vorletzten Rang, zwei Punkte vor Schlusslicht Remseck, einen hinter Reutlingen. Möglich ist jedoch noch alles - Abstieg, Relegation und sogar der direkte Klassenerhalt, selbst wenn man den aktuellen Platz nicht mehr verlässt. Denn die Sterne stehen voraussichtlich günstig für die Cannstatter. Von den beiden Oberligen steigen normalerweise die beiden Meister auf. Nicht so in dieser Saison: In der Oberliga Baden steht nämlich die SG Heidelberg/Kirchheim 2 bereits als Meister fest. Die SG darf aber nicht hoch, weil deren erste Mannschaft bereits in der Regionalliga spielt. „Einen Nachrücker darf es nicht geben“, weiß Laue. Sollte aus der 1. Regionalliga keine Mannschaft absteigen, die der Regionalliga-Baden-Württemberg zugeordnet ist, dann würde der aktuelle Platz zum Klassenerhalt reichen. Derzeit steht der MTV Stuttgart jedoch auf dem Fall nach unten, ist aber noch punktgleich mit Tübingen (das auch in die Rot-Weiß-Liga kommen würde). Steigt der MTV oder Tübingen ab, dann würde der vorletzte Rang die Relegation bedeuten. Müssen beide Mannschaften runter, dann ist der vorletzte Rang gleichbedeutend mit dem Abstieg, der Drittletzte müsse in die Relegation. „Wir sind zuversichtlich und versuchen, so viele Punkte wie möglich noch einzufahren“, weiß Laue. Zwei sollen im morgigen Heimspiel gegen Mannheim dazukommen.