Bad Cannstatt - Es ist keine Seltenheit, dass sich vor der Saison bei den Basketballern des ESV Rot-Weiß Stuttgart enorme Veränderungen im Kader ergeben. So auch vor dieser Spielzeit, die morgen mit dem Heimspiel (16.30 Uhr, Elly-Sporthalle) gegen den Mitfavoriten KKK Haiterbach beginnt. Auch die Red Heat, wie sich die Rot-Weißen nennen, will vorne ein Wörtchen mitsprechen.

Von Torsten Streib

Als Aufsteiger haben sich die Cannstatter Korbjäger in der Vorsaison mit Platz 7 in der 2. Regionalliga bestens etabliert. Diese hat nun einen neuen Namen bekommen, heißt Regionalliga Baden-Württemberg. Trotz einiger schwerwiegender Veränderungen will das Team von Trainer Christopher Ferguson in der Regionalliga weiter für Furore sorgen. So haben die Brüder Jean-Paul und Robin Grenier ihren Heimatverein verlassen. Jean-Paul weilt aus Studiengründen nicht mehr in der Landeshauptstadt, Robin wirft künftig in der Oberliga für den TV Zuffenhausen auf die Körbe. Zudem studiert Daniel Eisenhardt in Coburg und spielt dort in der 1. Regionalliga. „Das waren drei wichtige Stützen unseres Spiels, die sicherlich fehlen werden“, sagt Abteilungsleiter Enrico Laue. Zudem fehlt der Chef unterm Korb - Chris Gore - weiterhin auf unabsehbare Zeit. Die Schulter des Centers, der schon seit mehr als einem halben Jahr außer Gefecht gesetzt ist, lässt weiterhin keinen Einsatz zu. Doch den Abgängen stehen fünf Neuzugänge gegenüber, die „individuelle Klasse garantieren“, ist sich Laue sicher. Dazu gehört auch die „French Connection“: Die Franzosen Cyril Da Silva (Stade Rodes Aveyon Basket) und Simon Brisedou (Martigues Sport Basketball) sind zwei Kumpel, der eine (Da Silva) Aufbau-, der andere Flügelspieler, und würden beide viel Qualität mitbringen. Gleiches gelte für Jonathan Tunga (TuS Stuttgart). Der 32-jährige Point-Guard hat unter anderem Erfahrung in der Bundesliga gesammelt. Von der TSG Reutlingen konnten die Cannstatter Olaitan Adeboyeku abwerben, der ein ganz starker Center sei. Zudem konnte für den Flügel Cristian Florea (BCM Olimpic Baja Mare), der in der zweiten rumänischen Liga aktiv war, gewonnen werden. Da nun auch der junge Flügelspieler Colin Anwender fest zum Team zählt und keine Doppellizenz in Remseck mehr hat, „hat die Mannschaft mit Sicherheit an Stärke gewonnen, ist eine interessante Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern“. Die Herausforderung werde aber sein, diese vielen neuen Spieler zu einer funktionierenden Mannschaft zu formen. Gelingt dies schnell, „bin ich davon überzeugt, dass das Team unter den ersten Drei landen kann“. In diesem Bereich wird auch der morgige Auftaktgegner KKK Haiterbach - im Vorjahr Vizemeister - erwartet. „Gleich ein echter Prüfstein.“

Übrigens: In der Regionalliga kommt nur der Meister in den Genuss des Aufstiegs.

Die Frauen des ESV Rot-Weiß Stuttgart steigen erst in einer Woche beim TSV Malmsheim in den Punktespielbetrieb ein. Das Landesliga-Team von Trainer Marcel Drakos hat in dieser Saison einiges vor, möchte sich steigern, „raus aus dem Mittelmaß und zumindest den zweiten Platz ergattern, der die Relegation zur Oberliga bedeutet“, gibt Laue, der auch Co-Trainer bei den Damen ist, die Richtung vor. Dafür gab es einige Veränderungen im Team. „Drei Talente aus der Jugend spielen nun in der ersten Mannschaft und einige Spielerinnen wurden geholt.“

Der Männer-Kader

Neuzugänge: Cyril Da Silva (Stade Rodez Aveyon Basket/Frankreich), Simon Brisedou (Martigues Sport Basket/Frankreich), Jonathan Tunga (TuS Stuttgart), Olaitan Adeboyeku (TSG Reutlingen), Cristian Florea (BCM Olimpic Baja Mare/Rumänien).

Abgänge: Robin Grenier (TV Zuffenhausen), Jean-Paul Grenier (Studium außerhalb Stuttgarts), Daniel Eisenhardt (Studium in Coburg), Rafail Kalzidis, Caspian Norouzian (beide MTV Stuttgart).

Stamm der Mannschaft: Colin Anwender, Alexander Feldberg, Mario Latson, Stephan Illg, Christopher Danell Ferguson, Cyril Da Silva, Simon Brisedou, Jonathan Tunga, Olaitan Adeboyeku, Cristian Florea, Emanuel Andoe, Enes Simsek, Boris Motsa, Moritz Hildebrand, 8.5 Daniel Wetlesen.

Trainer: Christopher Ferguson (vierte Saison).

Saisonziel: Unter die ersten Drei.

Meisterschaftstipp: KKK Haiterbach.