Jan Schindelmeiser kann sich gut vorstellen, dass Rechtsverteidiger Emiliano Insua (Bild) beim VfB bleibt. Foto: Archivbild dpa - Archivbild dpa

Von Sigor Paesler

Grassau – Jan Schindelmeiser grinste, hob sein schwarzes Blöckchen hoch und tippte kurz darauf. „Ja. Da drin“, sagte der neue Sportvorstand des VfB Stuttgart auf die Frage, ob es so etwas wie eine Liste mit Positionen gebe, die der Bundesliga-Absteiger bis zum Ende der Transferperiode am 31. August – oder noch besser bis zum Saisonstart am 8. August – mit Neuzugängen besetzt haben will. Kurz darauf begab sich Schindelmeiser auf die Gegengerade des Grassauer Trainingsplatzes, wo er seine Ruhe hatte, um ein paar Telefonate zu führen.
„Wir sind sehr spät dran“, erklärte der 52-Jährige, im Vergleich zur in der Liga etablierten Konkurrenz sei „die eine oder andere Baustelle vielleicht etwas größer“. Im Angriff, im defensiven Mittelfeld und in der Abwehr hat der VfB noch Bedarf. Ob der Verein aber für die linke Abwehrseite einen Ersatz für den abwanderungswilligen Emiliano Insua suchen muss, ist plötzlich nicht mehr so sicher. Im Gegensatz zu Filip Kostic, der in Stuttgart individuell trainiert und nur noch darauf wartet, dass sich die Stuttgarter mit einem der Interessenten einigen, trainiert der Argentinier in Grassau mit. „Es gab konkrete Anfragen, aber keine konkreten Angebote“, sagte Schindelmeiser und betonte, dass sich Insua im Training und auch sonst „absolut korrekt“ verhalte.

„Haben nicht vor, ihn abzugeben“

Falls sich kein Abnehmer findet, der eine entsprechen hohe Ablösesumme bezahlt – Sporting Lissabon etwa hat Interesse –, kann sich Schindelmeiser auch gut vorstellen, dass der offensivstarke Rechtsverteidiger beim VfB bleibt. „Wir haben überhaupt nicht vor, ihn abzugeben“, betonte der Sportvorstand. Bei seiner offiziellen Vorstellung am vergangenen Donnerstag klang er noch ein bisschen pessimistischer. Seither aber habe er einige Gespräche geführt. Falls Insua die Möglichkeit habe, bei einem anderen Club erstklassig zu spielen, werde ihm der Verein jedoch keine Steine in den Weg legen – auch, weil es vor Schindelmeisers Amtsantritt entsprechende Zusagen gab. Bis zum 8. August aber soll die Sache geklärt sein. Für den Fall der Fälle hat der neue Sportvorstand den einen oder anderen Namen in seinem schwarzen Blöckchen stehen.