Die Stuttgarter Florian Klein (Mitte) und Torwart Mitchell Langerak retten gemeinsam vor Andre Hahn. Foto: dpa

Mönchengladbach – Sie durften fünf Monate nach dem Abstieg mal wieder ein bisschen Bundesliga-Luft schnuppern. Am Ende aber verließen die Zweitliga-Fußballer des VfB Stuttgart den Platz als Verlierer. Beim schwächelnden Champions-League-Teilnehmer Borussia Mönchengladbach verlor der VfB am Dienstagabend das Zweitrundenspiel im DFB-Pokal mit 0:2 (0:1).


Von Frank Wild
Damit ist der Cup-Wettbewerb für den Profitrainer-Novizen Hannes Wolf bereits nach seinem ersten Auftritt beendet. Die Mannschaft landete Ende August den 3:0-Auftakt-Erfolg bei Regionalligist FC 08 Homburg noch unter dem knapp vier Wochen später zurückgetretenen Coach Jos Luhukay. Für die Stuttgarter ging somit auch das dritte Aufeinandertreffen mit den Gladbachern im DFB-Pokal nach 1981/82 und 2003/2004 verloren.
Im Vergleich zum 2:1-Punktspiel-Erfolg am vergangenen Freitagabend gegen den TSV 1860 München ließ Wolf vorerst Weltmeister Kevin Großkreutz auf der Bank und brachte dafür Florian Klein als rechten Außenverteidiger. Zudem spielte im Sturm der 23-jährige ukrainische Junioren-Nationalspieler Boris Tashchy für den in der Liga bislang dreifachen Torschützen Simon Terodde. Der war wegen eines kleinen Muskelfaserrisses gar nicht erst mit nach Mönchengladbach gereist. Auch sein wieder genesener Sturm-Kollege Daniel Ginczek weilte in Stuttgart, um weiter an seiner Fitness zu arbeiten. Wie gegen die Sechziger wurde Alexandru Maxim erst spät eingewechselt (72.).
Erwartungsgemäß musste Gladbachs Coach André Schubert auf den ehemaligen Stuttgarter Ibrahima Traoré (Oberschenkelzerrung) sowie die Mittelfeld-Antreiber Thorgan Hazard (Knie-Verletzung) und Rafael (Aufbautraining nach Muskelfaserriss) verzichten. Die 1250 mitgereisten Stuttgarter Fans mussten miterleben, wie die Hausherren wenig überraschend anfangs die Kontrolle über das Spiel an sich rissen. Der VfB zog sich gegen den Favoriten zunächst hinter die Mittellinie zurück, setzte aber immer wieder durch Angriffsversuche Nadelstiche.
Nach einem Fehlpass des Gladbachers Patrick Herrmann wurde ein Schuss von Berkay Özcan im Strafraum geblockt. Das war die erste Torchance des Spiels (19). Fortan befreite sich der Zweitliga-Vierte aus der Umklammerung. Das Spiel war nun völlig offen. Doch dann schlugen die Gladbacher, die am vergangenen Mittwoch in der Champions League 3:0 bei Celtc Glasgow gewonnen hatten, zu. Nach einem Ballverlust von Takuma Asano schloss Fabian Johnson einen Konter des Bundesliga-Zehnten zum 1:0 ab (31.). Zwei Mal musste VfB-Schlussmann Mitchell Langerak in der Folge Kopf und Kragen riskieren (37., 40.). Sonst wäre das Spiel wohl schon früher entschieden gewesen.
Der überzeugende Langerak vereitelte nach dem Seitenwechsel weitere hochkarätige Abschlüsse der Borussia durch Angreifer André Hahn (49. und 54.) jeweils nach Schnellangriffen. Die Stuttgarter kämpften wacker, doch die offensiven Optionen waren durch das Fehlen von Ginczek und Terodde schließlich zu begrenzt, um der Begegnung noch die entscheidende Wendung zu geben. Maxim gab einen 20-Meter-Schuss ab (78.). Mehr war nicht mehr. Gladbach Kapitän Lars Stindl sorgte mit dem verdienten 2:0 für die Entscheidung (84.). Somit kann sich der VfB nun voll auf die Rückkehr in die Bundesliga als anvisiertes Ziel konzentrieren. Am Sonntag (13.30 Uhr) geht es zum Landes-Derby nach Karlsruhe