Von Sigor Paesler

Stuttgart - Den Fans des 1. FC Kaiserslautern wird Jean Zimmer fehlen. Die des VfB Stuttgart werden gerne hören, dass es für den gebürtigen Pfälzer bei der Wahl eines neuen Vereins neben der sportlichen Verbesserung ein ganz entscheidendes Kriterium gab. „Für mich war es sehr wichtig, dass es ein Traditionsverein ist“, erklärt der 22-jährige Außenverteidiger mit Nachdruck. „Definitiv“ hätte er bei keinem anderen Club unterschrieben.

Als Bub stand Zimmer beim FCK auf der Tribüne und kämpfte sich dann wie lange vor ihm Miroslav Klose von dort in die Mannschaft unten auf dem Platz. Das mit dem sportlichen Aufstieg hat allerdings nicht ganz so geklappt, wie es bei seiner Unterschrift Anfang April noch aussah - damals stand der spätere Absteiger VfB in der Bundesliga auf Platz zwölf. „Das habe ich mir anders vorgestellt, es ist für mich trotzdem ein Schritt nach vorne und war die richtige Entscheidung“, sagt er. So wechselte er von einem Traditionsverein, für den die Rückkehr in die Bundesliga immer schwerer zu werden scheint, zu einem, der in der Anfang August beginnenden Saison zu den Top-Favoriten gehört. Zimmer kann dabei mit Defensivaktionen und Flanken helfen, aber auch mit seinen Kenntnissen der Liga. Was auf die Kollegen zukommt? Der 1,71-Mann sagt nur ein Wort: „Kampf“.

Auch Zimmer wird sich anstrengen müssen, um sich zunächst einen Platz in der Startelf zu erarbeiten. Auf den Außenverteidigerpositionen ist der VfB-Kader so gut besetzt wie auf keiner anderen. Vielleicht wird es noch Veränderung geben. Momentan ist die Konkurrenz durch Kevin Großkreutz, Florian Klein, Emiliano Insua, Philip Heise und Matthias Zimmermann, der seinen Vertrag gestern vorzeitig bis zum 30. Juni 2018 verlängert hat, groß. Zimmer geht es ehrgeizig und selbstbewusst an: „Ich habe bewiesen, dass ich vielseitig einsetzbar bin - rechts, links, offensiv, defensiv.“ Sein Glück ist, dass er einer Fußballer-Generation angehört, die mit dieser Vielseitigkeit aufgewachsen ist: „Gerade als offensiver Außenverteidiger, als der ich mich sehe, muss man taktisch sehr flexibel sein.“ Das ist er. Defensiv zupackend, offensiv dynamisch.

Natürlich hat Zimmer das Abstiegsdrama des VfB am Fernseher miterlebt. Meistens gemeinsam mit den FCK-Kollegen im Hotel. „Ich muste mir den einen oder anderen Spruch gefallen lassen“, sagt er. „Aber am fünften Spieltag bekommen sie das zurück.“ Jean Zimmer muss grinsen. Natürlich will er das Spiel bei seinem Ex-Club gewinnen. Aber ansonsten wünscht er dem FCK nur Gutes. Das wissen auch die Fans.

Ferati nach Düsseldorf

U-19-Nationalspieler Arianit Ferati wechselt zum Hamburger SV, der den Mittelfeldakteur gleich an Zweitligist Fortuna Düsseldorf ausleiht. Schon am zweiten Spieltag gibt es für den in Bad Cannstatt geborenen Deutsch-Kosovaren ein Wiedersehen mit dem VfB.