Wangen - Die Titelverteidiger haben wieder zugeschlagen. Bei den Frauen - gespielt wurde im Modus jeder gegen jeden - siegte erneut die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See. Bei den Männern gewann Gastgeber HSG Oberer Neckar die Neuauflage des Vorjahresendspiels gegen den TV Obertürkheim mit 16:11. Die HSG brachte damit das Kunststück fertig, zum dritten Mal in Folge den Turniersieg einzufahren. Neben dem Pokal gab es für beide Sieger noch ein Preisgeld in Höhe von 150 Euro.
„Das Turnier ging einmal mehr problemlos über die Bühne“, freute sich Manfred Kimmich, der stellvertretende Vorsitzende der HSG Oberer Neckar, die das Turnier gemeinsam mit unserer Zeitung veranstaltet. Darüber hinaus erfreulich: „So wie ich mitbekommen habe, hat sich niemand verletzt“, so Kimmich weiter.
Bei den Frauen (fünf Teams) herrschte eine Mehrklassengesellschaft. Schnell kristallisierte sich heraus, dass der Favorit SSV Hohenacker und der Titelverteidiger HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See den Turniersieg unter sich ausmachen würden. So war bereits das zweite Spiel beider Teams so etwas wie das Endspiel: Hohenacker traf auf die HSG Ca-Mü-Max. „Wir haben die ersten 15 Minuten vollkommen verschlafen und den Sechs-Tore-Rückstand nicht mehr aufholen können“, bilanzierte Hohenackers Trainerin Britta Volz. Die Cannstatterinnen waren indes hellwach, stark in der Deckung und ließen sich - zur Pause führte man mit 8:3 - den Sieg nicht mehr aus der Hand nehmen - Endstand 14:11. Wobei HSG-Coach Tim Wagner zugab: „In einer wichtigen Phase hatten wir Glück mit zwei Schiedsrichterentscheidungen.“ Die anderen vier Spiele gewann der Württembergligist aus Hohenacker deutlich. So belegte man den zweiten Platz. Obwohl das junge Team aus Hohenacker - der Altersdurchschnitt beträgt 20,3 Jahre - nur einen echten Prüfstein hatte, erfüllte das Turnier für Trainerin Volz einmal mehr den Zweck als Saisonvorbereitungscheck. „Vor allem unsere Offensive 3:2:1-Deckung konnten wir noch weiter einstudieren.“
Der Landesligist und Titelverteidiger HSG Ca-Mü-Max ließ sich nach dem Sieg über Hohenacker nicht mehr vom Kurs Titelverteidigung abbringen. Und dies, obwohl man in den letzten zwei Spielen keine gelernte Torhüterin zwischen den Pfosten stehen hatte - Feldspielerin Karin Poersch übernahm die Aufgabe. Zwar hatte man gegen den Bezirksligisten Leonberg/Eltingen 2 leichte Probleme bis kurz vor der Pause, zog dann aber nochmals das Tempo an und verließ mit einem deutlichen 26:17 das Spielfeld. Auch sonst gab sich die HSG Ca-Mü-Max keine Blöße und verteidigte eindrucksvoll den Titel.
Einseitiges Spiel um Platz drei
Leonberg/Eltingen 2 blieb immerhin der dritte Platz. Die SG gewann die entscheidende Partie nach einem spannenden Spielverlauf gegen den Gastgeber HSG Oberer Neckar mit 12:11. Das Team des Gastgebers, das aufgrund zahlreicher Abgänge zum Großteil aus Spielerinnen der ehemaligen zweiten Mannschaft besteht, gewann immerhin gegen den Bezirksliga-Konkurrenten HSG Ga-Ga mit 15:9. Eine gute Wurfausbeute und eine gute Torhüterin Jasmin Haller gaben den Ausschlag. Der neue Trainer Andreas Leupold war mit dem Auftritt seiner Frauen zufrieden: „Da wir in dieser Konstellation erst seit fünf Wochen trainieren, war es in Ordnung.“ Die HSG Ga-Ga wurde Letzter, bot aber immerhin dem späteren Turniersieger Ca-Mü-Max einen harten Kampf. Man führte auch wegen der guten Torhüterin Kim Kopermann bis kurz nach der Pause mit zwei Toren, um dann doch mit 16:21 den Kürzeren zu ziehen.
Bei den Männern in Gruppe 1 stand bis zu den beiden abschließenden Gruppenspielen weder fest, wer ins „kleine Finale“, noch wer ins Endspiel einziehen wird. Für die HSG Gablenberg-Gaisburg war nach der Niederlage gegen die HSG Oberer Neckar (16:21) und dem 20:19-Erfolg über die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See (Bezirksklasse) ein Sieg gegen den TV Möglingen (Bezirksliga) Pflicht, um zumindest das Spiel um Platz drei zu erreichen. Der TVM, der vor der Partie mit 3:1-Punkten (18:18 gegen den Oberen Neckar, 22:20 gegen die HSG Ca-Mü-Max) ausgestattet war, wäre mit einem Remis im „kleinen Finale“ gewesen. Vielleicht hätte dieses Ergebnis auch fürs Finale gereicht, je nachdem, was der Gastgeber Oberer Neckar (ebenfalls 3:1-Zähler - 18:18 gegen Möglingen, 21:16 gegen Ga-Ga) im letzten Vorrundenspiel gegen die HSG Ca-Mü-Max fabrizieren würde. Und die Partie zwischen Ga-Ga und Möglingen war spannend. Holger Banzhaf war es schließlich, der zwölf Sekunden vor Schluss den 17:16-Siegtreffer für die HSG Ga-Ga erzielte. Letztlich reichte es für Ga-Ga aber nur fürs „kleine Finale“. Die HSG Oberer Neckar, Turniersieger der beiden Vorjahre, besiegte die HSG Ca-Mü-Max mit 17:11 und stand im Finale. Möglingen war ebenso ausgeschieden wie die punktlose HSG Ca-Mü-Max.
Packende Zweikämpfe im Finale
Weniger spannend ging es in der Gruppe 2 zu. Der Vorjahresfinalist TV Obertürkheim erledigte seine drei Aufgaben - mal mehr, mal weniger überzeugend - und zog ohne Punktverlust wieder ins Finale ein. Um Platz zwei in der Gruppe stritten sich die HSG Oberer Neckar 2 (Kreisliga A) und der TV Oeffingen 3 (Kreisliga B) - beide besiegten den TSV Schmiden 3 (Bezirksklasse). Letztlich gewann der TVOe das direkte Duell mit 22:15 und stand im Spiel um Platz 3.
Die HSG Gablenberg-Gaisburg legte im Spiel um Platz drei gegen den TV Oeffingen 3 los wie die Feuerwehr. Nach sechs Minuten führte man bereits mit 5:1 - Thomas Pfrommer traf allein drei Mal. Während dem Underdog aus Oeffingen (Kreisliga B) der Kräfteverschleiß anzumerken war, hielt der Bezirksligist Ga-Ga das Tempo weiter hoch. Zur Pause führte der Bezirksligist mit 12:4. Nach der Pause liefen die Ga-Gas gegen die völlig überforderten Oeffinger weiterhin zahlreiche Tempogegenstöße - Schlussmann Julian Schreiner konnte einem leidtun, wurde er doch von seinen Mitspielern völlig im Stich gelassen. So siegte Ga-Ga mit 23:8 und wurde Dritter. Bester HSG-Schütze war Robin Pflüger mit sechs Treffern.
Das Finale zwischen den beiden Bezirksligisten TV Obertürkheim und der HSG Oberer Neckar war die Neuauflage des Vorjahres-Endspiels. Damals siegte der Gastgeber mit 14:13 und verteidigte seinen Titel. Die Lokalrivalen schenkten sich von Beginn an nichts und gingen aggressiv zur Sache. Wobei beide Torhüter - Matthias Knörzer (TVO) und Alexander Eyb - ihren Mannschaften gute Dienste erwiesen. Der TVO führte nach elf Minuten mit 4:3. Bis zur Pause dominierten weiter die Abwehrreihen, die Partie blieb torarm und der TVO lag bis zum Pausenpfiff mit 6:5 vorne. Nach 21 Minute glich Marco Haug nach langer Zeit mal wieder aus. Eine Minute später erzielte Moritz Eitler die erste Führung für den Titelverteidiger, der am zweiten Turniertag ohne Spielmacher Jan Billner (Studienfahrt) auskommen musste. Haug sorgte nach 24 Minuten für das 8:6, Florian Silberberger verkürzte auf 7:8. Dann geriet das Team des neuen TVO-Coachs Rolf Fuchs in doppelte Unterzahl und - auch aufgrund einer unglücklichen Schiedsrichterentscheidung - mit 7:10 in Rückstand. Nach 33 Minuten traf Robert Rinker zum 12:7 - die Vorentscheidung. Die Gegenwehr des TVO war gebrochen und das Team von Coach Christian Krautberger gewann überraschend - nach dem knappen Spielverlauf in Hälfte eins - klar mit 16:11. Damit gelang der HSG die erneute Titelverteidigung beziehungsweise der dritte Sieg in Serie.