Bad Cannstatt - Die Frauen der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See haben das letzte Saisonspiel im Jahr 2016 verloren. Trotz einer Vier-Tore-Führung gab man die Partie leichtfertig aus der Hand, vergab mehr als zehn klarste Tormöglichkeiten und verlor am Ende mit 23:24 (14:12) beim SG Schorndorf.

Die personelle Seuche in dieser Saison sollte die HSG-Damen auch im letzten Spiel des Jahres begleiten. Neben den ohnehin schon zahlreichen Langzeitverletzten musste man gegen den Württembergliga-Absteiger auch noch auf Merisha Juljevic und Kristin Mahler verzichten. Dennoch begann man gegen die spielstarken Gastgeberinnen motiviert und gestaltete die Partie von Beginn an ausgeglichen. In der Abwehr zeigte man erneut eine starke Leistung, der Knackpunkt sollte aber im weiteren Verlauf das Vergeben von klarsten Tormöglichkeiten sein. Schon in der Anfangsphase erspielte man sich immer wieder aussichtsreiche Chancen, diese wurden aber häufig nicht genutzt. Dennoch führte man nach knapp 17 Minuten mit 5:8 und war das spielbestimmende Team. In der Folge fanden die Gastgeberinnen ein wenig besser ins Spiel, da die HSG-Damen vor allem mit sich selbst haderten. Die SG dagegen nutze ihre Chancen konsequent und so gelang es der HSG nicht, den Vorsprung weiter auszubauen. Mit letzter Kraft kämpfte man sich mit einer 14:12-Führung in die Pause.

Trotz des dünnen Kaders hatte man sich vorgenommen, in der zweiten Halbzeit weiter Gas zu geben. So blieb man weiter spielbestimmend und führte nach 40. Minuten mit 18:14. Doch mit zunehmender Dauer schwanden bei den HSG-Damen zum einen die Kräfte, zum anderen ließ man auch weiterhin zu viele Möglichkeiten aus. So gelang der SG gut zwölf Minuten vor dem Ende erstmals wieder der Ausgleich. Nicht nur, dass die Gastgeberinnen dadurch neuen Mut schöpfen konnten, durch das fahrlässige Verhalten der HSG wurde in den letzten Minuten auch der Unparteiische zu einem wichtigen Faktor. Eine Zeitstrafe gegen Isabel Rodrigo, die an der betroffenen Situation gar nicht beteiligt war und die Tatsache, dass bei einer ähnlichen Situation auf der anderen Seite die Pfeife stumm blieb, spielten der SG in die Karten. Vier Minuten vor dem Ende lag die HSG mit 23:24 zurück, es war aber noch genug Zeit, die Partie für sich zu entscheiden. Doch im Angriff war man in den entscheidenden Situationen nicht mehr bereit, die Verantwortung zu übernehmen, und so konnte kein Tor mehr erzielt werden. Nach einer Auszeit 20 Sekunden vor dem Ende hatte man noch einen letzten Angriff. Trotz einer klaren Ansprache wurde der Angriff nicht wie besprochen ausgespielt, so dass man am Ende an sich selbst scheiterte und das Spiel mit 23:24 verlor.

Gerade aufgrund der personellen Situation kann man auf Seiten der HSG dennoch sehr zufrieden mit der Hinrunde sein, die man mit 14:8-Punkten mindestens auf dem vierten Rang beenden wird. Um jedoch in der Rückrunde auch weiterhin zu den Topteams der Liga zu gehören, bedarf es einer weiteren Entwicklung. Vor allem die Bereitschaft, Verantwortung nicht nur zu übernehmen, sondern diese auch erfolgreich umzusetzen, wird entscheidend sein, wo sich die HSG Ca-Mü-Max im Jahr 2017 wieder finden wird. Die beiden Trainer hoffen jedenfalls, dass sie nicht noch einmal ein derartiges Jahr mit Verletzungen und krankheitsbedingten Ausfällen erleben müssen. Bereits am 15. Januar startet man beim SV Remshalden in eine mit Spannung erwartete Rückrunde, in der acht Teams sehr nah beieinander liegen.

Für die HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See spielten: Marina Rüdinger (im Tor), Karin Poersch, Lena Zipperlen, Katrin Rößler, Birthe Graf, Johanna Grimm, Clara Pätzold, Katharina Roth, Isabel Rodrigo und Sônia Staib. Tim Wagner