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Bad Cannstatt - Am Ende fehlte den Frauen der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See das Quäntchen Glück. Nach einer tollen Leistung und einem großen Kampf in der zweiten Hälfte musste man sich der SG Schozach-Bottwartal denkbar knapp mit 20:21 (6:10) geschlagen geben. Unterstützt wurde die HSG von der Scilla-Musik, die die Halle zum Hexenkessel machte.

Schon vor der Partie war allen Beteiligten auf Seiten der HSG klar, dass man gegen die Gäste nur dann eine Chance haben würde, wenn man ans absolute Limit gehen würde. Die SG Schozach-Bottwartal war mit dem klaren Ziel angereist, die Partie so früh wie möglich für sich zu entscheiden, um den Relegationsplatz um den Aufstieg in die Württembergliga zu sichern. Dementsprechend motiviert starten die Gäste auch in die Partie. Während auf Seiten der HSG Nervosität und Unsicherheit herrschten, spielte die SG souverän und führte nach neun Minuten mit 3:0. Erst dann gelang es der HSG erstmals, die sehr gut aufgelegte Gästetorhüterin zu überwinden. Doch auch dies gab keine Sicherheit. Leichtfertige Ballverluste und ausgelassene Torchancen machten es den Gästen einfach, die Führungen bis zur 17. Minute auf 8:3 auszubauen. Eine kleine Umstellung in der Abwehr zog dem dynamischen Angriffsspiel der Gäste dann aber den ersten Zahn. In den letzten 13 Minuten der ersten Hälfte kassierte man nur noch zwei Gegentore, ließ jedoch weiterhin zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt und lag deshalb zur Pause mit 6:10 zurück.

In der Pause versuchten die beiden Trainer der Mannschaft die Nervosität zu nehmen. Mit den Worten „geht raus, habt Spaß und genießt die tolle Stimmung der Fans“ schien man die richtigen Worte gefunden zu haben. In der zweiten Hälfte entwickelte sich ein tolles Spiel, dass der Kulisse gerecht wurde. Angetrieben von den Fans gelangen den HSG-Damen zwei Tore in Folge und beim Stand von 8:10 keimte erstmals Hoffnung auf Seiten des Außenseiters auf. Doch die Gäste zeigten, warum sie in der Tabelle auf dem zweiten Platz stehen. Mit der nötigen Ruhe erzielte die SG zwei Tore in Folge und der Vier-Tore-Rückstand war wieder hergestellt. Die HSG kam nun aber immer besser ins Spiel und verkürzte erneut auf zwei Tore (10:12). In der Halle wurde es immer lauter und man merkte nun auch den Gästen an, dass sie sich ihrer Sache nicht mehr sicher waren. Eine berechtigte Zeitstrafe gegen die HSG sorgte dann aber dafür, dass der Rückstand nach knapp 41 Minuten wieder vier Tore betrug (10:14). Dennoch gab sich die HSG Ca-Mü-Max nicht auf und verkürzte auf 13:14. Nun versuchte die SG Schozach-Bottwartal mit einer Auszeit, den Spielfluss der HSG zu unterbrechen. Doch knapp elf Minuten vor dem Ende gelang der HSG erstmals die Führung. Über 17:15 führte man fünf Minuten vor dem Ende mit 19:17, doch dann verließ die HSG das Glück. Der Abpraller eines von Ann-Katrin Laure gehaltenen Strafwurfes fiel der SG direkt vor die Füße, so dass die Gäste auf 18:19 verkürzten. Leider hatte man am Ende auch im Angriff bei kniffligen Entscheidungen kein Glück, so dass die Gäste zweimal unverhofft in Ballbesitz gelangten und das 20:19 erzielten. Die HSG glich kurz vor Schluss aus, doch im direkten Gegenzug schafften die Gäste den glücklichen 21:20-Siegtreffer und damit auch die Qualifikation für die Relegationsspiele um den Aufstieg.

Mit 21:19-Punkten belegt die HSG nach einer schwachen Hinrunde am Saisonende einen guten fünften Tabellenplatz in der Landesliga und spielt auch in der kommenden Runde auf HVW-Ebene. Den endgültigen Saisonabschluss bildet am kommenden Wochenende das Final-Four im Bezirkspokal in Lorch. Am Samstag um 18 Uhr trifft die HSG im Halbfinale auf Hohenacker 2. Mit einem Sieg würde man das Finalticket am Sonntag um 15 Uhr lösen.

HSG Ca-Mü-Max: Ann-Kathrin Laure, Marina Rüdinger (im Tor), Julia Hilebrand, Lena Zipperlen, Katrin Rößler, Fenna Weber, Birthe Graf, Johanna Grimm, Clara Pätzold, Katrin Louis, Katharina Roth, Kristin Mahler, Isabel Rodrigo und Anne Burmeister. Tim Wagner