Stuttgart-Ost - Jede Menge Hektik und viel Härte prägten das Lokalderby, bei dem die HSG Gablenberg-Gaisburg verdient - wenn auch zu deutlich - gegen die HSG Oberer Neckar mit 31:25 (14:12) siegte. Die Ga-Gas feierten damit im zweiten Saisonspiel den ersten Sieg. Für den Oberen Neckar stehen indes nun drei Niederlagen zu Buche.

Von Torsten Streib

Selten waren bei dieser Partie beide Teams mit voller Mannschaftsstärke auf dem Feld. In den 60 Minuten gab es insgesamt 16 Zwei-Minuten-Strafen - neun für Ga-Ga, sieben für den Oberen Neckar. Darüber hinaus war für Ga-Gas Alexander Schiffer bereits nach 27 Minuten der Handball-Tag beendet. Er zog den davoneilenden Sherief Sabet ordentlich am Trikot und stellte ihm in dieser Aktion, wohl eher unabsichtlich, noch das Bein. Folgerichtig zeigten die Unparteiischen dem Ga-Ga-Akteur die Rote Karte. Dabei lagen die Schiedsrichter richtig, oftmals herrschte jedoch Verwunderung in der Halle über die Entscheidung des Duos. „Sie haben auf beiden Seiten eigenartig gepfiffen, doch tendenziell mehr zu unserem Nachteil“, sagte Christian Krautberger, der Trainer der HSG Oberer Neckar, nach der Partie. Vor allem seine beiden dynamischen und wendigen Akteure Marco Haug und Jan Billner seien oft hart angegangen geworden, ohne dass es dafür eine Bestrafung gegeben hätte, so Krautberger weiter.

Sein Gegenüber Alexander Adam, der an der Linie auch ab und an sehr aufgeregt war, sprach von einer „harten und schwierigen Partie für die Unparteiischen“.

Krautberger indes ärgerte sich zwar über die Schiedsrichterentscheidungen, sah die Schuld für die Niederlage aber beim „plötzlichen kopflosen Verhalten seiner Spieler“. Speziell meinte der Coach damit das Auftreten in der Schlussphase. Denn die Gäste lagen ständig, teilweise mit drei Toren, in Rückstand. Während die Hausherren häufig über den Rückraum einfacher zum Torerfolg kamen, mussten die Gäste mächtig arbeiten, um einen Treffer zu erzielen. Der ansonsten gefährliche Jan Billner kam nicht ins Spiel, markierte für ihn insgesamt nur magere vier Tore. Dann stellte Krautberger um, nahm Piotr Sielecki - der nach 20 Minuten bereits fünf Mal traf und mit acht Toren bester Schütze des Spiels war - in Manndeckung. Zudem wechselte Krautberger zwischen den Pfosten - für den glücklosen Alexander Eyb kam Andreas Leupold und auch sonst wurde die Abwehr umgestellt. Mit Erfolg. Billner besorgte nach 46 Minuten die 20:19-Führung für die Gäste. „Bis zu diesem Zeitpunkt haben wir uns gut gesteigert und waren wieder im Spiel. Doch dann wollten wir nur noch mit der Kopf durch die Wand und haben in den unmöglichsten Situationen versucht, abzuschließen“, ärgerte sich Krautberger. Die Hausherren indes ließen sich nicht aus der Ruhe bringen. Vor allem Igor Ziegler-Ruiz (7 Tore) - der Kopf des Ga-Gas-Spiels - überzeugte mit einer sensationellen Ruhe und toller Übersicht, wodurch er seine Mitspieler immer wieder in beste Wurfpositionen brachte. So stand es nach 49 Minuten noch 21:21. Doch dann verloren die Gäste immer mehr den Faden, kassierten gar bei dreimaliger zweifacher Überzahl drei Gegentore, so dass am Ende die klare 25:31-Niederlage zu Buche stand.

Ga-Ga-Coach Alexander Adam war nach der Partie hochzufrieden. „Selten gelingt es, dass eine Mannschaft den Match-Plan des Trainers so hervorragend wie in dieser Partie umsetzt. In der Abwehr haben die Jungs während der 60 Minuten hervorragend gearbeitet und es ist uns gelungen, den gefährlichen Jan Billner aus dem Spiel zu nehmen. Das war der Schlüssel zum Erfolg.“

HSG Gablenberg-Gaisburg: Jozic, Florian Schiffer (beide im Tor); Eger (1), Schraivogel, Baumann (7), Alexander Schiffer, Scheib, Ziegler-Ruiz (6), Sielecki (8), Smudzinski, Fischer (5), Rennhack (1), Kouhestani (3).

HSG Oberer Neckar: Eyb, Leupold (beide im Tor); Eitler (3), Weber (1), Braun, Maile (1), Sabet (2), Billner (4/1), Haug (5), Julian Grauer (3/2), Rinker (2), Lindermayr (1), Schramm (2), Manuel Grauer (1).