Lorch - Die erste Frauenmannschaft der HSG Cannstatt-Münster-Max-Eyth-See hat den Pokal im Bezirk Rems-Stuttgart gewonnen. Nach einem nervenaufreibenden 35:29-Halbfinalsieg nach Verlängerung am Samstag gegen den SSV Hohenacker 2, besiegte man im Finale am Sonntag die Gastgeberinnen der WSG Lorch/Waldhausen in einem ebenso spannenden Spiel mit 21:19.

Da die beiden Trainer Wagner/Behrens beim DHB Final-Four in Hamburg verweilten, hatte man extra die Trainerin der Frauen 2, Karin Albrecht, engagiert, um die HSG-Damen beim Bezirks-Final-Four in Lorch zu coachen. Im Halbfinale traf man auf die 2. Mannschaft des SSV Hohenacker. Da sich beide Teams aus der Landesliga schon sehr gut kannten, sahen die mitgereisten Fans das erwartet harte und enge Spiel mit zwei nahezu identischen und doch so unterschiedlichen Halbzeiten. So konnten sich die HSG-Frauen Mitte der ersten Halbzeit zwar einen Vier-Tore-Vorsprung erarbeiten (10:6), der aber von den Gegnerinnen schnell wieder egalisiert wurde. Beim Stand von 16:15 für die HSG ging es in die Pause. Nach dem Wechsel gestaltet sich die Partie zunächst weiter ausgeglichen, nach knapp 40 Minuten stand es 21:21. Nun aber nutzten die Frauen von Hohenacker eine kurze Phase der Unsicherheit bei der HSG Ca-Mü-Max aus, um sich ihrerseits mit vier Toren abzusetzen. Dieser Vorsprung hielt dann auch bis vier Minuten vor dem Schlusspfiff. Doch mit einer wahren kämpferischen Energieleistung und zwei verwandelten 7-Metern in den letzten beiden Minuten holten sich die Frauen der HSG Ca-Mü-Max 17 Sekunden vor dem Ende den Ausgleich und die Partie ging in die Verlängerung. In der kurzen Pause war für alle klar, dass in den nächsten zehn Minuten nur der Wille zählt. Eindrucksvoll überrannte man die Gegner und ging mit einem 31:28 in die kurze Pause. Nach insgesamt 70 Minuten ging man dann doch klar und verdient mit 35:29 als Sieger vom Feld. Die in Hamburg per Live-Ticker verbundenen Trainer freuten sich riesig.

Im Endspiel am Sonntag galt es dann, die Gastgeberinnen der WSG Lorch/Waldhausen zu schlagen, die sich im Halbfinale souverän mit 30:22 gegen den MTV Stuttgart durchsetzen konnten. Als Erster der Bezirksliga, mit nur drei Minuspunkten, waren die Gastgeberinnen auf keinen Fall zu unterschätzen. So brauchte die HSG dann auch einige Zeit, um sich auf die robuste Abwehr und die schnelle Mitte der Lorcherinnen einzustellen. Nach 23 Minuten lag man daher auch nur knapp mit 9:7 in Führung. In den letzten Minuten der ersten Hälfte zeigte die HSG dann aber ihre Klasse und so konnte man sich bis zur Pause klar auf 14:7 absetzen. Trotz des festen Vorsatzes, jetzt nichts mehr anbrennen zu lassen, starteten die Gäste der HSG Ca-Mü-Max unkonzentriert in die zweite Halbzeit und so machte man die Partie noch einmal völlig unnötig spannend. Sechs Tore in Folge erzielte die WSG bis zur 40. Minute und beim Stand von 14:13 drohte die Partie endgültig zu kippen. In dieser Phase behielt die HSG jedoch die Nerven und erzielte das wichtige erste eigene Tor in der zweiten Hälfte. Trotz der deutlichen Anstrengungen des Vortags verteidigten die Mädels dann eine erneute Zwei-Tore-Führung souverän bis zum Schluss und so holte man sich nach 60 Minuten mit einem 21:19-Sieg verdient den Bezirkspokal. In Hamburg erreichte die Trainer die Nachricht kurz vor dem Ende des DHB-Pokalfinales, so dass der ein oder andere Zuschauer sicher etwas verwundert war, warum die HSG-Delegation schon zwei Minuten vor dem Ende der Partie in Jubelstürme ausbrach.

Ein ganz großes Lob gilt vor allem der Mannschaft, weil sie ohne das gewohnte Trainergespann Wagner/Behrens antrat und auch ohne die vertraute Rückendeckung jederzeit wusste, was zu tun war. Mit dem Pokalsieg geht die Mannschaft nun die die wohlverdiente „Handballpause“, bevor man sich ab Juni wieder intensiv auf eine hoffentlich erfolgreiche Saison 2016/2017 vorbereiten wird.

HSG Ca-Mü-Max: Tanja Börmann, Marina Rüdinger (im Tor), Lena Zipperlen, Katrin Rößler, Fenna Weber, Johanna Grimm, Clara Pätzold, Katrin Louis, Katharina Roth, Kristin Mahler, Isabel Rodrigo, Sônia Staib und Anne Burmeister.

Karin Albrecht/Tim Wagner