Bad Cannstatt (tos) - Der kommende Spieltag in der Kreisliga A, Staffel 1, verspricht viel Brisanz. Unter anderem empfängt der VfL Stuttgart den TSV Mühlhausen, der TSV Steinhaldenfeld die SG Untertürkheim und der PSV Stuttgart den SV Grün-Weiss Sommerrain.

Von Torsten Streib

„Sonntag für Sonntag erwartet uns derzeit eine Herausforderung“, sagt Andreas Kulow, der Trainer des TSV Mühlhausen. Damit meint er jedoch nicht starke Gegner. Vielmehr stellt sich für den Coach die knifflige Frage, „wer gesund ist und wen ich somit aufbieten kann“. Die Ausfall-Liste ist aus den unterschiedlichsten Gründen sehr lang und erinnert an die Probleme zu Bezirksliga-Zeiten. „Anders als damals haben wir nun aber einen großen Kader. Dennoch muss ich die Mannschaft Woche für Woche ändern“, so Kulow weiter. Die ständigen Umstellungen, besonders in der Abwehr, „verleihen dem Team wenig Konstanz und Stabilität, was auch ein Hauptgrund für unser bislang schlechtes Abschneiden ist“. Der TSV rangiert auf dem viertletzten Tabellenplatz mit mageren vier Punkten aus fünf Spielen. Dementsprechend „müssen wir morgen beim VfL Stuttgart irgendwie punkten, damit wir nicht weiter abrutschen“. Mit sechs Punkten aus vier Partien hat der VfL Stuttgart auch noch keine Bäume ausgerissen. Trainer Sasa Djakovic misst dem aber keine Bedeutung bei, verweist indes auf die Vorsaison. „Damals haben wir die ersten vier Partien gewonnen und wo sind wir dann gelandet, im tristen Mittelfeld“, weiß Djakovic. Zumal er mit dem letzten Auftritt seines Teams vor zwei Wochen gegen den TV Zazenhausen - 3:1 gewonnen - sehr zufrieden war. „Ich habe einigen Spielern aus der zweiten Reihe eine Chance gegeben und die haben sie durch viel Einsatzwille und Kampfgeist genutzt. Ich glaube, wir sind auf dem richtigen Weg.“ Diesen Weg will man im morgigen Heimspiel (15 Uhr) gegen Mühlhausen fortsetzen. Denn bislang ist die Heimbilanz des VfL dürftig: zwei Spiele, zwei Niederlagen. „Unfassbar, das muss sich ändern.“ Ändern wird sich indes zwischen den Pfosten vorerst nichts. Alessio Gaeta, der sich bislang mit seinem Bruder Vito abwechselte, bleibt vorerst die Nummer 1. „Darum hat Vito gebeten“, so Djakovic, der personell aus dem Vollen schöpfen kann.

Aufsteiger PSV Stuttgart ist mit elf Punkten Dritter. „Mit einem ganz so guten Start haben wir nicht gerechnet“, gibt PSV-Spielertrainer Toni Traficante zu, „aber wir haben eine ältere Truppe, die zwar nicht die fitteste ist, sich aber ordentlich reinhängt und viel über Routine wettmacht“. Darüber hinaus schaukle man sich derzeit gegenseitig hoch. „Die Stimmung ist gut, der Kader groß und im Training gibt jeder alles. Das macht sich bezahlbar, zumal sich niemand zu schade ist, auf der Bank Platz zu nehmen. Jeder gönnt dem anderen den Einsatz.“ Deshalb könne man auch das Fehlen von Marco Jurkovic (Adduktorenverletzung) und Marijo Prskalo (noch nicht sicher, ob er da ist) auf der Schlüsselposition im defensiven Mittelfeld verkraften. „Im Kollektiv fangen wir das auf.“ Den positiven Lauf will der PSV so lange wie möglich fortsetzen und deshalb auch morgen (15 Uhr) gegen den SV Grün-Weiss Sommerrain „auf jeden Fall gewinnen“. Jedoch ist man beim PSV noch nicht in Euphorie verfallen. „Vorrangig wollen wir weiterhin den Klassenerhalt sichern und dafür sind Heimpunkte wichtig.“ Auf Platz sechs - mit sieben Zählern, bei einem Spiel weniger - ist Sommerrain anzutreffen. Klingt ebenfalls vielversprechend, oder? „Naja, ich bin nicht unzufrieden“, grantelt Sommerrains Coach Andreas Würthner, „aufgrund der einzelnen Spielverläufe hätten es aber mehr Punkte sein können“. Darüber hinaus war er mit der Spielweise im Pokal (verloren gegen Zazenhausen) und zuletzt beim 3:1-Erfolg gegen Steinhaldenfeld nicht einverstanden. „Das war einfach nicht gut. Das können wir besser und müssen wir auch besser machen, wollen wir beim starken Aufsteiger PSV bestehen.“ Personell gibt es einige Fragezeichen. Viele Stammspieler hätten während der Woche nicht trainieren können, es werde sich zeigen, wer einsatzbereit sei.

Der TSV Steinhaldenfeld steht mit vier Zählern auf dem 13. und damit ersten Abstiegsrang. „Die Ausbeute entspricht nicht den gezeigten Leistungen. Nur zuletzt gegen Sommerrain hatten wir nicht viele Chancen, davor aber genügend, um pro Partie neun Tore zu erzielen“, resümiert TSV-Coach Markus Treyz. Das Problem: Vorne treffe man nicht und hinten mache man zu viele Schnitzer, die prompt bestraft würden. Morgen (15 Uhr)empfängt der TSV die verlustpunktfreie SG Untertürkheim. „Ein Spiel, bei dem man nicht unbedingt punkten muss, aber wir wollen natürlich etwas Zählbares davontragen.“ Fehlen wird Steffen Wild (Knieprobleme), hinter dem Einsatz seines Bruders Christian (krank) steht noch ein Fragezeichen. Die SGU hat indes mit zwölf Punkten aus vier Spielen einen Traumstart hingelegt. „Wir haben zwar nicht immer so gespielt, wie wir uns das vorgestellt haben“, sagt SGU-Coach Ismail Gülec, „aber dennoch zu gewinnen, zeugt auch von einer gewissen Qualität“. Und der Siegeszug soll fortgesetzt werden. „In Steinhaldenfeld wollen wir den fünften Sieg landen.“ Fehlen wird der SGU Nick Powell (verletzt) und die beiden Urlauber Moritz Zeh und Marek Zapadka.