Ismail Demirci (links) steigt morgen nicht für den TSV Münster zum Kopfball-Duell hoch. Er fehlt aus privaten Gründen.Archiv Foto: Pixelfrog Quelle: Unbekannt

Münster (tos) - Aus vier Spielen hat der TSV Münster fünf Punkte ergattert, belegt derzeit Tabellenplatz 10. Die Ausbeute ist nicht ganz nach dem Geschmack von Spielertrainer Sinan Can, der mit „sieben Zählern“, so der Coach, geplant hat. Morgen (15 Uhr) wartet auf den TSV ein schwerer Brocken - man muss bei Türkspor Stuttgart antreten.

„Gegen Sillenbuch habe ich schon mit einem Sieg gerechnet“, gibt Can zu. Dieser sei durchaus möglich gewesen, aber sein Team habe vergessen, nach der 2:1-Führung nachzulegen. „Uns fehlt derzeit etwas der Biss und der Hunger nach mehr. Anstatt nach der Führung auf das 3:1 zu spielen und den Deckel auf die Partie zu machen, haben wir uns mit dem Erreichten zufriedengegeben und wurden prompt bestraft.“ Die Folge war nicht nur der Ausgleich, sondern gar der Rückstand. Dann habe sein Team wieder „eine positive Reaktion gezeigt und mit viel Moral noch den Ausgleich erzielt“. Von der Papierform her erwartet die Münsterer mit Türkspor eine deutlich kniffligere Aufgabe als gegen Sillenbuch. „Türkspor gehört für mich zu den drei, vier Teams der Liga, die den Titel unter sich ausmachen werden“, so Can. Was aber nicht heiße, dass sein Team morgen chancenlos sei. Entscheidend für einen positiven Ausgang ist für Can aber eben „mehr Biss. Jeder Akteur kann sicherlich noch zehn Prozent mehr bringen und muss das auch, wollen wir bestehen“. Darüber hinaus gelte es, die Fehler zu minimieren. „In den bisherigen Partien wurden unsere Aussetzer meistens bestraft.“ Fehlen wird dem TSV Ismail Demirci (privat verhindert). Im Tor steht erneut Antonios Chandolias. „Zuletzt hat er seine Aufgabe gut gemacht.“

Für den VfB Obertürkheim hat es beim MTV Stuttgart trotz einer 3:1-Führung wieder nicht zum ersten Saisonsieg gereicht - letztlich musste man sich mit einem 3:3 begnügen. „Vor der Partie wären wir damit zufrieden gewesen, aufgrund des Spielverlaufs war es dann eigentlich zu wenig“, sagt VfB-Spielertrainer Stefan Schullehner. Positiv aber: Nach den Schwierigkeiten zu Saisonbeginn „aufgrund von Urlaubern und Verletzten ist unsere Leistungskurve seit zwei Partien deutlich ansteigend“. Spielerisch sei zwar weiterhin Luft nach oben, aber man habe deutliche Fortschritte gemacht, so dass der erste Saisonsieg „sicherlich nicht mehr lange auf sich warten lässt“. Die Gelegenheit dafür könnte morgen (15 Uhr) kaum besser sein. Der VfB hat Heimspiel und man empfängt zudem das punktlose Schlusslicht Croatia Stuttgart. Ein Sieg wäre nicht nur wichtig fürs Selbstvertrauen, sondern „würde uns auch Luft nach hinten verschaffen“. Zum Zuschauen verdammt sind gegen Croatia Tim Fröschle und Theo Wingsch - beide sitzen ihre Gelb-Rot-Sperre ab.

Sieben Punkte aus vier Spielen, da kann man beim Aufsteiger Spvgg Cannstatt von einem Traumstart sprechen - oder Stefan Schuon? „Auf jeden Fall“, bestätigt der Cannstatter Coach. Und morgen, 15 Uhr, folgt beim punktgleichen Tabellennachbarn FC Stuttgart-Cannstatt der nächste Dreier - oder? Dabei tritt Schuon jedoch auf die Euphoriebremse. „Ich weiß, es hört sich nach Tiefstapelei an, aber in dieser Partie sind wir aufgrund unserer personellen Situation Außenseiter“, weiß Schuon. Denn sieben wichtige Akteure - darunter auch der aktuelle Toptorjäger Marco Kreidl (vier Elfmeter, vier Treffer) - fehlen „aus den unterschiedlichsten Gründen“.