Stuttgart (ae) - Mehr Züge zu später Stunde, zusätzliche Haltepunkte im Streckennetz und mehr S-Bahnen der jüngeren Generation: Mit dem Fahrplanwechsel an diesem Sonntag ändert sich in der Region Stuttgart im öffentlichen Nahverkehr einiges. Was genau, haben wir nachfolgend zusammengefasst.
Nachtschwärmer aufgepasst: Am Wochenende fährt nach Angaben des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) künftig je S-Bahn-Linie und Richtung ein Zug mehr pro Nacht. Zwischen dem letzten Zug nachts und dem ersten am Morgen gibt es keine Pause, sodass am Wochenende in der Region ein 24-Stunden-Service angeboten wird. Zudem werden auf den Linien S 1, S 2, S 5 und S 6 im Nachtverkehr Voll- statt Kurzzüge eingesetzt. Weitere Neuerung: Tagestickets gelten künftig bis 7 Uhr (bisher: 5 Uhr) am Folgetag.
Verjüngungskur für Flotte: Ab Sonntag sind in der Region zehn zusätzliche S-Bahnen der jüngsten Generation (Baureihe 430) unterwegs. Deren störanfälliges Tür- und Trittbrettsystem hatte in der Vergangenheit für Unmut bei Fahrgästen gesorgt. Die Anfangsschwierigkeiten scheinen mittlerweile jedoch behoben zu sein. Eingesetzt werden die neuen Züge auf den Linien S1, S2 und S 3 - und dies vor allem in den Stoßzeiten im Berufsverkehr. Rund 3300 Plätze gibt es damit für die Reisenden mehr.
Verspätungen vorbeugen: Künftig öffnen die Lokführer auf Knopfdruck die Türen aller S-Bahnen (Baureihe 430 und 423) zwischen den Stationen Hauptbahnhof (tief) und Schwabstraße nach dem Halt gleichzeitig. Bislang war das nur bei den Fahrzeugen der Baureihe 430 möglich. Damit hoffen die Verantwortlichen, die Haltezeiten an den Stationen weiter zu verringern beziehungsweise auf dem bisherigen Stand zu halten. Zunächst soll die Technik nur auf einem Abschnitt der Stuttgarter Stammstrecke zum Einsatz kommen. Erfordert es die Situation, kann der Triebfahrzeugführer sie aber auch an jeder Station einsetzen, um wertvolle Sekunden zu sparen.
Neue Express-Buslinien: Mit Fahrplanwechsel fahren auch drei neue Buslinien in der Region, um die S-Bahnen und das Portemonnaie der Fahrgäste zu entlasten. Die neuen Linien werden alle 30 Minuten von montags bis freitags in der Hauptverkehrszeit unterwegs sein. Ansonsten fahren sie im Stundentakt. Die Linie X 10 verbindet Kirchheim (Teck) mit dem Flughafen/ Messe. Die Busse X 20 verkehren zwischen Waiblingen und Esslingen. Die Linie X 60 fährt von Leonberg bis Flughafen/Messe. Samstags starten die Expressbusse ab 6 Uhr, sonntags ab 7 Uhr.
Entlastung der U 2: Weil die Fahrplanänderungen bei der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) bereits Mitte Oktober eingeführt wurden, gibt es zum Fahrplanwechsel der VVS nur wenige Änderungen. Diese betreffen einige Fahrtzeiten der Buslinien in der Innenstadt. Die größte Neuerung: Die Stadtbahnlinie U 2 wird von der U 19 entlastet. Die neue Linie verkehrt seit Oktober werktags zwischen 6 und 20 Uhr alle zehn Minuten zwischen Neugereut, Bad Cannstatt und Neckarpark. Bei der Linie U 13 fahren die Bahnen in der abendlichen Hauptverkehrszeit statt alle zehn nun alle siebeneinhalb Minuten.
Mehr Haltestellen: Auf zahlreichen Strecken gibt es laut VVS Verbesserungen im Fahrplan und Zugangebot. Der Inter-Regio-Express von Stuttgart nach Lindau beispielsweise fährt künftig stündlich statt derzeit alle zwei Stunden. Außerdem hält er zusätzlich in Esslingen. Montags bis freitags fahren die Regionalbahnen zwischen Stuttgart beziehungsweise Plochingen und Süßen alle 30 Minuten. Die Taktlücken außerhalb der Hauptverkehrszeiten seien damit geschlossen.