Der herrliche Blick von Gablenberg aus über Stuttgart-Ost. Quelle: Unbekannt

Stuttgart-Ost (seb) – Bis vergangene Woche konnten Bürger über das Internet und auf dem Postweg ihre Wünsche für den Bürgerhaushalt einreichen. Zahlreiche Verbesserungsvorschläge gingen auch aus dem Stuttgarter Osten ein. Ab 7. März können diese nun bewertet werden. Hier eine kleine Auswahl.

Schleichweg Ost: Ein großes Thema ist der Verkehr im Stuttgarter Osten. Zu viele Lastwagen und zu viele Pendler bahnen sich ihren Weg von Waiblingen und Esslingen her kommend in Richtung Degerloch und in die Innenstadt durch Gablenberg, Gaisburg und Ostheim, so die Kritik in verschiedenen Anträgen. Der morgendliche Verkehr auf der Wagenburgstraße wird als „Chaos bezeichnet, die Ampelschaltung auf der Gaisburger Brücke als eine „Zumutung“. Auf der Hackstraße zwischen Gaskessel und Stöckach sei praktisch jeden Morgen zu Berufsverkehrszeiten Stau. Ein Durchfahrtsverbot von Sattelschleppern wird gefordert. Offenbar sind die Anwohner auch von Autofahrern genervt, die Veranstaltungen auf dem Wasen, im Stadion, in der Schleyerhalle oder in der Porsche-Arena besuchen und selbst an Wochenenden regelmäßig für Verkehrsbehinderungen sorgen. Gefordert wird daher ein umfassendes Verkehrentlastungskonzept, das auch mit Blick auf die Familien, die im Stuttgarter Osten wohnen, für bessere Luft sorgt.

Gefährliche Ecken: Im Stuttgarter Osten klagen gleich zahlreiche Bürger über gefährliche Ecken. Die Gablenberger Hauptstraße, auf Höhe des Aldi, ist für viele Fußgänger offenbar ein ganz besonders unübersichtlicher Bereich. Tempo 50 sei dort viel zu schnell, so die Klage eines Bürgers. Ein andere fordert gleich eine verkehrsberuhigte Zone. Er wünscht sich auch einen abgesetzten Belag durch Pflastersteine. Doch nicht nur in Gablenberg gibt es offenbar Gefahrenstellen. In der Haußmannstraße wünscht man sich auf Höhe der Kita St. Josef einen besseren Übergang. Der Zebrastreifen werde regelmäßig nicht beachtet, Autos und auch Busse der Linie 42 rauschen mit hoher Geschwindigkeit durch. Gleiches gelte an der Stadtbahn-Haltestelle Raitelsberg. Hier wird eine Ampel gefordert. Zu schnell unterwegs sind oft auch die Autofahrer in der Schwarenbergstraße. Tempo 30 aufgrund der Grundschule Ostheim werde trotz Warnschildern nicht beachtet. Raser seien auch nachts auf der Tal- und Wagenburgstraße unterwegs. Die Hanglage begünstige den Fahrspaß der „Verkehrsrowdies“. Mehr Geschwindigkeitskontrollen oder gar stationäre Blitzer werden im Stuttgarter Osten gewünscht.

Leerstand stoppen: Obwohl in der Landeshauptstadt Wohnungsnot herrscht, lassen viele Vermieter ihre Wohnungen leer stehen. Für große Verärgerung sorgt ein Gebäude in der Hackstraße gegenüber des Bergfriedhofs. Es wird seit Jahren nicht genutzt, obwohl es dem Land gehört. Die Forderung der Anwohner: Die Stadt soll es kaufen und dem sozialen Wohnungsbau zuführen. Unterstützung erhalten sie dabei von der SPD im Bezirksbeirat Stuttgart-Ost. „Eines der drängendsten Probleme für ganz viele Menschen, die in Stuttgart leben, ist der fehlende und oftmals kaum bezahlbare Wohnraum“, sagt der Sozialdemokrat Daniel Campolieti. Mietwohnungen mit Quadratmeterpreisen von bis zu 15 Euro seien keine Seltenheit. „Da finden wir es doch befremdlich und geradezu dreist, dass eine im Eigentum des Landes befindliche große Immobilie seit Jahren leersteht.

Auf den Hund gekommen: Bürger, die mit ihren Hunden Gassi gehen, wünschen sich eine eingezäunte Hundewiese auf der Uhlandshöhe – als Treffpunkt für junge und alte Tierliebhaber. Darüber hinaus wären mehr Kotbeutelspender ideal, um die Hinterlassenschaften ihrer Lieblinge aufzuräumen, beispielsweise in Parks. An Haltestelle wünschen sich Bus- und Bahnfahrer mehr Aschenbecher neben den Mülleimern, da dort oft viele Zigarettenstummel auf dem Boden liegen würden.

Nervige Papageien: Des einen Freud, des anderen Leid: Viele Bürger warten regelmäßig bis die bunten Papageien in ihren Gärten landen, es gibt jedoch Anwohner, die von den Exoten und ihrem „überlauten Geschrei“ genervt sind. Sie fordern Maßnahmen, um deren Population in Stuttgart Ost und anderen Stadtgebieten „in Schach“ zu halten. Die Papageien würden sich mühelos vermehren, dabei. Es ist wohl nicht auszuschließen, dass andere heimische Vögel auf Dauer verdrängt werden.

Abgenutzt: Fast zwei Jahrzehnte haben am Kunstrasen des SV Gablenberg ihre Spuren hinterlassen. Kein Wunder: Immerhin trainieren Woche für Woche rund 350 Fußballer in zwei Herrenteams sowie in 17 Kinder- und Jugendmannschaften auf dem Platz. Es seien „keine adäquaten und zeitgemäßen Bedingungen mehr geboten“, heißt es in dem Bürgerwunsch. Vor allem bei Regen und niedrigen Temperaturen könne kaum ein geregelter Trainings- und Spielbetrieb aufrecht erhalten werden. Die Außenbahnen seien regelmäßig vereist und hart wie Beton. Ein neuer Kunstrasen würde hier deutliche Verbesserung für die gesamte Fußballabteilung darstellen. Auch in den Sommerferien wird er durch das Waldheim mit beansprucht. Rund 500 Kinder, die hier einen Teil ihrer Ferien verbringen, würden sich über eine „weichere Unterlage“ für ihre Waldheimspiele freuen.

Vom 7. bis 27. März können die Vorschläge unter www.buergerhaushalt-stuttgart.de bewertet werden.