Aus der Aussichtsplattform auf der Uhlandshöhe lösen sich regelmäßig Steine. Geld für eine Sanierung ist jedoch nicht vorhanden. Foto: Steegmüller Quelle: Unbekannt

Stuttgart (seb) - Auf der Uhlandshöhe befindet sich einer der beliebtesten Aussichtspunkte der Stadt. Kein Wunder, bietet sich doch Spaziergängern ein herrlicher Blick über den Talkessel. Doch die Plattform ist in die Jahre gekommen, regelmäßig lösen sich Steine aus dem Mauerwerk und rollen den Hang hinab. Erst am vergangenen Wochenende sperrte die Polizei daher den Bereich unterhalb des kleinen Turmes ab. Geld für eine Sanierung steht jedoch nicht bereit.

Auch dem Leiter des Garten-, Friedhofs- und Forstamtes, Volker Schirner, ist das Problem bekannt. „Alle zwei Jahre löst sich ein Stein.“ Gelockert werde er durch die wechselnden Witterungsverhältnisse. Grundsätzlich sei das nicht schön, jedoch auch nicht schlimm. „Bei dem Bauwerk handelt es sich um einen massiven Betonkern, der mit Sandsteinen verkleidet ist. Dementsprechend ist die Statik nicht beeinträchtigt.“

Am vergangenen Wochenende hat die Polizei den Bereich unterhalb des kleinen Turmes dennoch mit rot-weißen Bändern abgesperrt. „Eine Vorsichtsmaßnahme, weil die Beamten nicht wissen, ob sich noch weitere Steine lösen könnten.“ Auch beim Garten-, Friedhofs- und Forstamt sei man grundsätzlich vorsichtig. Daher habe man die Plattform bereits durch einen Bauaufseher prüfen lassen. Er habe „Wackelproben“ durchgeführt, sprich nach losen Steinen gesucht. Das Ergebnis: Die Absperrung ist nicht weiter notwendig. „So gefährlich schätzen wir die Situation jetzt nicht ein.“

Damit sich auch in Zukunft keine Sandsteine mehr aus der Wand lösen, könnte Schirner sich durchaus vorstellen, die in den 60er-Jahren erbaute Plattform von Grund auf zu sanieren. Immerhin stelle sie einen der wichtigsten Aussichtspunkte der Stadt dar. Es fehlt jedoch einmal mehr das Geld dazu. „Im Haushalt wurden dafür keine Mittel bereitgestellt.“ Stattdessen läuft es, wie so oft in Stuttgart, auf Flickschusterei hinaus. In absehbarer Zeit wird der Stein wieder angebracht und somit die Lücke in der Aussichtskanzel geschlossen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sich wieder ein Quader löst.

Ein weiteres Ärgernis aus Sicht des Garten-, Friedhofs-, und Forstamtes sind zudem die Graffiti, die regelmäßig auf dem Mauerwerk zu finden sind. „Schöne Stellen ziehen offenbar Sprayer an“, so Schirner. Aktuell sind die Buchstaben „SVK“ am Fuß des kleinen Turmes zu lesen, die wohl von Anhängern der Stuttgarter Kickers angebracht wurden. „Auch wenn es selten einen Erfolg bringt, zeigen wir jeden Vorfall wegen Sachbeschädigung an.“ Darüber hinaus werde der Turm einmal im Jahr von Graffiti befreit. Im Herbst 2012 erfolgte zudem die letzte große Reinigungsaktion.