Der Schwanenplatz soll zu einer Gemeinschaftsfläche für alle Verkehrsteilnehmer werden. Visualisierung: Wiedemann + Schweizer Quelle: Unbekannt

Stuttgart (eh) - Der Schwanenplatz am Mineralbad Berg soll umgestaltet werden. Der aus einem Wettbewerb hervorgegangene Siegerentwurf sieht eine Gemeinschaftsfläche für Autos und Fußgänger, einen sogenannten Spared Space, vor. Die Hoffnung der Berger Bürger ist, dass dadurch der Schleichverkehr eingedämmt wird.

Sechs Planungsbüros hatte die Stadt zu einem städtebaulichen Gutachterwettbewerb eingeladen. Als Sieger gingen die Landschaftsarchitekten Wiedemann + Schweizer und Verkehrsplaner Christoph Link hervor. Sie hätten, so würdigte der Vorsitzende des Preisgerichts, Hubert Möhrle, „eine funktionsfähige verkehrliche Lösung zum Umgang mit dem Thema Schleichverkehr rund um den Schwanenplatz gefunden“: Mit einem Shared-space-Bereich werde ein Platz mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen. Doch anders als in der Tübinger Straße, wo die Gemeinschaftsfläche mehr oder weniger gut funktioniert, soll es eine durchgehende Platzgestaltung geben und keine optische Abgrenzung von Fußweg und Fahrbahn. „Wir haben aus dem Pilotprojekt gelernt“, räumt Baubürgermeister Peter Pätzold ein. Um Autofahrern den Schleichweg tatsächlich zu verleiden, sind weitere Engstellen vorgesehen. Sollte der Verkehr dennoch weiterhin so stark sein, müsse eine Schranke her, fordert Birgit Heinzmann von den Berger Bürgern. „Der Entwurf macht uns noch nicht glücklich.“ Auch die Jury sieht in einigen Punkten Nachbesserungsbedarf.

Die Landschaftsgestalter greifen auch das naheliegende Thema Wasser auf. „Wir wollen den Berger Sprudlern aber keine Konkurrenz machen“, sagt Ines Wiedmann. Statt eines Fontänenfeldes ist ein von Bäumen gesäumter Wasserlauf vorgesehen sowie ein kleiner Wasserspielplatz. Der Preis der Umgestaltung: Zahlreiche Parkplätze, die heute von Besuchern der Mineralbäder und des Schlossgartens genutzt werden, fallen weg. Nur direkt vor dem Mineralbad Berg kann künftig in einem abgeschrankten Bereich geparkt werden. Noch sind die Pläne eher Zukunftsmusik. Erst nach Abschluss der Generalsanierung des Mineralbades Berg, dem Bau des geplanten Gesundheitscampus und der Fertigstellung der neuen Wohngebäude - die GWG will 24 Eigentums- und 78 Mietwohnungen sowie eine Kindertagesstätte und kleine Gewerbeflächen errichten - gilt die Realisierung als sinnvoll. Was die Umgestaltung kosten wird, dazu kann laut Pätzold derzeit noch nichts gesagt werden.