Stuttgart (jps) - Der Gemeinderat hat am Donnerstag mehrheitlich die Sanierung des Kulturzentrums Wagenhallen beschlossen. Im April nächsten Jahres soll mit dem Umbau begonnen werden, ein Jahr später könnte der schrittweise Wiederbezug der Künstler erfolgen.

Die Mehrheit fiel mit 35 Ja-Stimmen allerdings nicht sonderlich üppig aus. 18 Stadträte stimmten gegen den Umbau der ehemaligen Eisenbahnanlage, sieben enthielten sich der Stimme. Im Vorfeld des Projektbeschlusses hatten verschiedene Fraktionen immer wieder Bedenken hinsichtlich des Nutzungskonzepts und wegen des Lärmschutzes für die in der Nachbarschaft der Wagenhallen geplanten Wohnungen im künftigen Rosensteinquartier geäußert. Auch die Sorge um Unwägbarkeiten bei den Projektkosten war ein Thema.

Ende des Jahres werden die Wagenhallen schließen, ab April 2017 soll dann mit der voraussichtlich ein Jahr dauernden Sanierung begonnen werden. Der Entwurf des Architekturbüros Atelier Brückner sieht vor, einen Großteil der historischen Oberflächen und Fassaden sowie die Deckenkonstruktion zu erhalten. Nach der Sanierung werden sich die Wagenhallen in drei Bereiche aufteilen: die 4050 Quadratmeter große Veranstaltungshalle mit bis zu 2100 Stehplätzen, die dann mit 9500 Quadratmetern fast doppelt so großen Atelier- und Werkstattflächen, die vom Kunstverein Wagenhallen genutzt werden, und die 450 Quadratmeter große Tanzschule Ocho.

Für die Sanierung einschließlich Neubauten im Atelier- und Werkstattbereich rechnet die Stadtverwaltung mit Kosten von rund 29 Millionen Euro. Die Stadt übernimmt 26,24 Millionen Euro, die Hauptnutzer - die Mellmann und Gutbrod GbR, der Kunstverein und die Tanzschule - beteiligen sich mit zusammen drei Millionen Euro an der Finanzierung.