Stuttgart (eh) - Daimler macht ab 2017 beim Jobticket mit und erwartet im Gegenzug dafür von der Stadt, dass die Konzernzentrale sowie das Stammwerk besser an den öffentlichen Nahverkehr angebunden werden. Konkret geht es um die Verlängerung der Stadtbahnlinie vom Wasen bis zum Mercedes-Benz-Museum. Seit Jahren schon wird über diese Trassenführung diskutiert, nun sprechen sich die Fraktionen für eine baldige Realisierung aus, wenn möglich, mit finanzieller Beteiligung der Daimler AG. Das Thema gewinnt an Bedeutung: „Wir haben jetzt eine neue Situation“, sagte der Technik-Vorstand der Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB), Wolfgang Arnold, gestern im Ausschuss. Ab dem 17. Oktober fährt die U 19 im Zehn-Minuten-Takt zwischen Neugereut und Wasen. Der Testbetrieb, der dem Feinstaubalarm geschuldet ist, sei vorerst bis Mitte April 2017 vorgesehen. Danach fehle es an Personal für eine Fortführung des Betriebs. Die Idee, die Trasse ab der Haltestelle Neckarpark parallel zur Mercedesstraße um 630 Meter bis zur Mercedes-Jelinek-Straße weiterzuführen, habe der Aufsichtsrat in die langfristige SSB-Planung aufgenommen. Würde man sie vorziehen wollen, müssten andere Vorhaben, etwa der Ausbau der 80-Meter-Bahnsteige auf der Linie U 1, zurückgestellt werden. Die zehn Millionen Euro teure Verlängerung wäre aber nicht so schnell machbar: „2017/18 bräuchten wir für wirtschaftliche und bauvorbereitende Untersuchungen sowie für die Genehmigungsplanung.“ Dann erst könnten die entsprechenden Beschlüsse gefasst werden. Es folgten die Planfeststellung, die erfahrungsgemäß ein Jahr in Anspruch nehme, und die Bauzeit. Frühestens Ende 2021, so Arnold, könnte die Stadtbahn bis zum Museum fahren. Die SSB rechnet dann mit 2000 zusätzlichen Fahrgästen pro Werktag.