Auf der Online-Plattform „Share a Camper“ bieten Privatbesitzer ihre Campingbusse, Wohnwagen und Wohnmobile zur Miete an. Mehr als 500 Fahrzeuge sind bereits registriert. Foto: www.shareacamper.de Quelle: Unbekannt

Von Jan-Philipp Schütze

Stuttgart - Die Caravaning-Branche boomt, immer mehr Menschen verbringen ihren Urlaub im Wohnmobil. Wer diese Art zu Reisen einmal für sich entdecken möchte, für den gibt es beispielsweise das Angebot „Share a Camper“. Auf der Vermittlungs-Plattform im Internet bieten Privatbesitzer ihre Fahrzeuge zur preiswerten Miete an.

Für die deutsche Caravaning-Branche war das Jahr 2016 ein voller Erfolg. Laut Caravaning Industrie Verband (CIVD) erzielten die Unternehmen einen Umsatz von 8,74 Milliarden Euro, 15,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Gut 35 000 Reisemobile wurden 2016 in Deutschland neu zugelassen - so viele wie noch nie zuvor. Für 2017 rechnet der CIVD mit einem weiteren Plus von zehn Prozent. Beim Rundgang über die Reisemesse CMT wird jedoch schnell klar, dass Caravaning eine teure Angelegenheit ist - zumindest, wenn man solch ein Gefährt kaufen will. Die Preise der Ausstellungsfahrzeuge liegen je nach Ausstattung zwischen 50 000 und 110 000 Euro. Viele der Kunden seien gut situiert, heißt es denn auch von Seiten des CIVD.

Eine günstigere Alternative bieten demgegenüber Miet-Konzepte wie „Share a Camper“. Über die Camper-Sharing-Plattform im Internet können Privatpersonen ihr Reisemobil oder ihren Caravan vermieten, wenn sie gerade nicht selbst damit im Urlaub sind. Zum einen können die Wohnmobilbesitzer dadurch Leerstandzeiten ihres Fahrzeuges überbrücken, zum anderen erhalten die Mieter eine preiswerte Alternative zu kommerziellen Anbietern auf dem Markt. Interessant ist das Angebot vor allem für Neulinge, die das Caravaning einmal ausprobieren möchten.

„Share a Camper“ wurde im Jahr 2014 gegründet und konnte innerhalb des vergangenen Jahres nach eigenen Angaben mehr als 500 registrierte Reisemobile und Caravans verbuchen. Damit vergrößerte das Kölner Unternehmen, das auch über Standorte in Australien und Neuseeland verfügt, seine Flotte um ein Vierzehnfaches. „2017 wird das Jahr des Sharings“, sagt Jan Bartel, Gründer und Geschäftsführer von „Share a Camper“. Um die hohe Nachfrage von Mietern zu bedienen, wolle das Unternehmen die Zahl der registrierten Fahrzeuge weiter erhöhen und sich im kommenden Jahr als führender Anbieter unter den Vermieterplattformen von Reisemobilen und Caravans etablieren.

Die Bandbreite der angebotenen Fahrzeuge reicht vom kleinen Campingbus, über den Wohnwagen für vier Personen bis hin zum ausgewachsenen Wohnmobil mit acht Betten. Der große Vorteil der Camper-Sharing-Plattform gegenüber kommerziellen Angeboten sei vor allem der persönliche Kontakt zu den Vermietern, sagt Unternehmenssprecherin Katharina Klöber. „Wir fördern den Community-Gedanken.“ So könnten die Mieter von den Fahrzeugbesitzern Insidertipps und persönliche Erfahrungen über tolle Reiserouten erhalten. „Viele Vermieter sind da sehr offen“, sagt Klöber. Ein weiterer Vorteil sei, dass bei den privaten Angeboten keine lange Mindestmietdauer vorgegeben sei. „So kann man ein Wohnmobil auch mal für einen Wochenendtrip mieten.“

Auch die Preisgestaltung sei vergleichsweise flexibel. Die Kosten lägen je nach Fahrzeug in der Regel zwischen 50 und 120 Euro pro Tag. Alle über die Online-Plattform gemieteten Fahrzeuge seien zudem automatisch gegen Diebstahl, Beschädigungen und Pannen versichert, so Klöber.