Die baden-württembergische Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut Foto: dpa - dpa

Stuttgart (dpa/lsw) - Industrie und Politik sind sich einig: Das für das Jahr 2030 diskutierte Aus für Verbrennungsmotoren hätte verheerende Folgen für die hiesige Industrie. Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) bekräftigte am Montag nach einer Diskussion mit Industrievertretern, es gebe ein „klares Bekenntnis“ der Landesregierung gegen ein mögliches Verbot. „Wir müssen technologieoffen sein, bei der Regulierung“, sagte sie. Mahle-Chef, Wolf-Henning Scheider, betonte, es gebe auch andere Möglichkeiten, Emissionen zu verringern, beispielsweise synthetische Kraftstoffe.
In Baden-Württemberg hängen Tausende Jobs am Verbrennungsmotor - nicht nur bei den Autoherstellern. Auch Zulieferer, die auf Kolben, Abgasnachbereitung oder Getriebe spezialisiert sind, stünden im Falle eines Verbots vor großen Problemen. IG-Metall-Landesbezirksleiter Roman Zitzelsberger sprach von „großen Herausforderungen“, geht aber gleichzeitig fest davon aus, dass konventionelle Antriebe auch noch in zehn Jahren die deutliche Mehrheit stellen.
Die Diskussion um ein Verbrenner-Verbot hatte zuletzt an Fahrt aufgenommen, weil der Grünen-Bundesvorstand in einem Antrag für den Parteitag im November auf ein Zulassungs-Verbot ab 2030 dringt. In einer Stellungnahme des Bundesrates wird die EU-Kommission außerdem gebeten zu prüfen, wie sich mit Hilfe von Steuern ab 2030 abgasfreie Mobilität fördern lässt. Die grün-schwarze Landesregierung hatte dem Vorschlag allerdings nicht zugestimmt.