Stuttgart (eh) - Der Tarifkonflikt am Stuttgarter Flughafen ist offenbar beigelegt. Nach Gewerkschaftsangaben verständigten sich Arbeitgeber und Verdi auf eine Lohnerhöhung um insgesamt 1,40 Euro pro Stunde.

Nach Angaben von Verdi wurde in der gestrigen fünften Verhandlungsrunde bei der Flughafentochter SGS der Durchbruch erzielt. Eine Eskalation des Tarifkonflikts mit weiteren Streiks am Stuttgarter Flughafen sei damit „in letzter Minute“ abgewendet worden. Eine Flughafen-Sprecherin wollte die Einigung gestern Abend zwar nicht bestätigen. Sie sagte aber, es sehe gut aus. Damit die Einigung gültig wird, müssen die Verdi-Mitglieder am Flughafen noch zustimmen. Vereinbart wurde eine Erklärungsfrist von 14 Tagen.

Die Vorgaben gelten für die rund 300 Beschäftigten am Check-In und an den Gates. Der Tarifvertrag soll drei Jahre laufen, also rückwirkend von Januar 2017 bis Ende Dezember 2019. Die Bezahlung soll in drei Stufen angehoben werden - zum März um einen Euro und dann zum April der kommenden zwei Jahre um jeweils 20 Cent. Für die unterste Lohngruppe, die derzeit nur 9,20 Euro pro Stunde bekommt, wäre das ein Plus von 15,2 Prozent

„Das heutige Ergebnis ist aber auch in Euro und Cent eine Menge wert“, sagte Verdi-Fachbereichsleiter Andreas Schackert mit Verweis auf die beiden Warnstreiktage am Stuttgarter Flughafen: „Bei Löhnen knapp über dem Mindestlohn kann man sich von reinen Prozentwerten nichts kaufen. Die Mindestlohnecke wurde jetzt definitiv verlassen.“

Verdi-Vertreterin Katharina Wesenick zeigte sich erleichtert. „Unser Ziel waren existenzsichernde Löhne am Airport. Ein Euro mehr sofort und 1,40 Euro nach zwei Jahren können sich sehen lassen.“ Zudem bekommen Beschäftigte, die seit mehr als 15 Jahren in einem Vollzeitjob tätig sind, laut Verdi 50 Euro monatlich mehr sowie einen Urlaubstag extra.